„Alle schrien: Raus!“
Klimakonferenz: 13 Menschen medizinisch behandelt
Damit hatte auf der UN-Klimakonferenz in Belém wohl niemand gerechnet: Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) ist plötzlich ein Feuer auf dem Gelände ausgebrochen. Tausende Menschen mussten dieses daraufhin verlassen. Dreizehn von ihnen atmeten Rauch ein und wurden vor Ort medizinisch behandelt, wie das Organisationsteam mitteilte.
Ihr Zustand werde überwacht, hieß es am Donnerstagabend. „Dank des schnellen Eingreifens der Sicherheitskräfte und der Feuerwehr“ sei „glücklicherweise niemand verletzt“ worden, sagte Brasiliens Tourismusminister Celso Sabino. Das Feuer war im Bereich der Länder-Pavillons ausgebrochen, die die zweiwöchige Konferenz beherbergen. Die Flammen schlugen sich durch die Decke des Zeltes.
„Alle schrien, man solle raus: Feuer, Feuer, in mehreren Sprachen“, zitierte das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ die Mitarbeiterin eines Standes. „Ich habe mich erschrocken, alle rannten praktisch übereinander hinweg.“ Der stinkende Qualm zog in Richtung der Bushaltestellen in einer angrenzenden Straße weiter.
Tausende suchten Schutz in der Umgebung
Tausende Menschen, die das Gelände verlassen mussten, warteten vor den Türen im Regen oder suchten Schutz unter Pavillons, an einer Tankstelle und in umliegenden Cafés und Restaurants. Von Panik sei nichts zu spüren gewesen, sagte Österreichs EU-Abgeordnete Lena Schilling (Grüne). Ein Teil arbeitete an anderer Stelle gleich weiter. Polizei, Militär und Sanitäterinnen sowie Sanitäter waren, wie während der gesamten Konferenz bereits, im Einsatz.
Heute mussten alle das Gebäude verlassen, morgen heißt's aber so schnell wie möglich zurück an die Arbeit. Damit wir die fossile Ära beenden.

Lena Schilling (Grüne)
Bild: krone.tv
Laut dem Organisationsteam wurde das Feuer innerhalb von etwa sechs Minuten unter Kontrolle gebracht. Das Gelände war hingegen noch mehrere Stunden lang gesperrt. Zuvor hatten die Zelte während der Konferenz in Brasilien bereits mehrfach den häufigen, tropischen Regengüssen nicht standhalten können, der Regen tropfte in die Flure hinein.
Zudem ist der Brand nicht der erste unerwartete Zwischenfall bei der diesjährigen Weltklimakonferenz: In der ersten Woche hatten indigene Aktivistinnen und Aktivisten an einem Abend Barrieren durchbrochen und das Gelände gestürmt. Einige Tage später blockierten sie den Haupteingang, bis der brasilianische Gastgeber das Gespräch mit ihnen suchte.
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