Formel-1-Pilot Carlos Sainz platzt der Kragen! Anlass dazu ist auch vor dem Grand Prix in Las Vegas die Strafe gegen Oscar Piastri in São Paulo.
Der Williams-Pilot war in seiner Medienrunde kaum zu bremsen. „Vielleicht habe ich jetzt schon zu viel gesagt. Das sollte ich nicht“, meinte Carlos Sainz Richtung seiner Pressesprecherin von Williams – doch bei der Strafe gegen Oscar Piastri platzte ihm wenige Sekunden zuvor der Kragen. Der McLaren-Fahrer hatte in Brasilien zehn Sekunden aufgebrummt bekommen, nachdem er Kimi Antonelli leicht touchiert hatte. Der Mercedes-Youngster rutschte weiter und kollidierte mit Charles Leclerc, für den das Rennen vorbei war. Antonelli wurde Zweiter, Piastri Fünfter. Für viele Fahrer war das Urteil gegen Piastri schwer nachvollziehbar.
„Dass Oscar bestraft wurde, ist für mich inakzeptabel – wir sind hier auf dem Gipfel des Motorsports“, polterte Sainz. Er verwies auf weitere umstrittene Entscheidungen: „Ich habe meine Strafe in Zandvoort und Austin nicht verstanden, ebenso wenig die von Ollie Bearman in Monza.“ Sainz sieht das gesamte System in der Pflicht: Entweder seien die Richtlinien schlecht formuliert oder die Kommissare legten sie zu starr aus. Für ihn ist nur eines klar: „Nach Brasilien funktioniert etwas nicht.“
Beim kommenden Rennen in Katar soll die FIA das Thema in einem Meeting offiziell aufarbeiten.
Keine Kontrolle bei blockierenden Rädern? „Das ist falsch“
Sainz stört vor allem der Umgang mit blockierenden Rädern: „Ein Verbremser heißt für die Stewards aktuell, dass man keine Kontrolle hat. Das ist aber falsch. Auch mit einem stehenden Rad kann man den Scheitelpunkt der Kurve erreichen.“
GPDA-Präsident George Russell sieht das ähnlich. „Es gibt eine Formulierung oder eine Sichtweise, dass wenn ein Auto blockiert, es als außer Kontrolle angesehen wird“, sagte der Mercedes-Pilot. „Da (in Brasilien, Anm.) sind stehende Räder normal und du hast es trotzdem unter Kontrolle.“
Sein Vorschlag: Mehr Kontinuität in der Rennleitung. „Wenn wir dieselben Stewards Rennen für Rennen hätten, könnten wir ihnen erklären, wie es ist, ein Formel-1-Auto an so einer Stelle zu fahren“, so Russell.
Auch Sainz findet: „Mit drei festen Leuten, die wirklich etwas von Rennen verstehen, würden wir eine gemeinsame Sprache entwickeln. Dann weiß jeder sofort, wann er Schuld hat.“
Sainz’ Teamkollege Alex Albon dämpft die Erwartungen an eine schnelle Lösung: „Je mehr Regeln wir stapeln, desto weniger Platz bleibt für den gesunden Menschenverstand, den wir seit dem Kartsport verinnerlicht haben.“
Eines ist klar: Der Druck auf die Entscheidungsstrukturen der Formel 1 wächst. Ob ein klarer, einheitlicher und schlanker Strafenkatalog ausgearbeitet werden kann, bleibt abzuwarten.
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