Gelder gestrichen

Politik zog Seriendreh auf letzten Metern Stecker

Arnold Schwarzenegger mit Sohn Patrick – Zweiterer hatte in der dritten „White Lotus“-Staffel einen Auftritt. (Bild: AFP/CHRIS DELMAS)

Salzburg hätte wieder einen großen Auftritt in Hollywood gehabt. Die Verhandlungen liefen vielversprechend, die Drehorte wurden bereits ausgesucht – dann kam das plötzliche Aus. Die Politik stoppte die Filmfördermodelle ÖFI+ und FISA+. Aus diesen hätte Geld in die Produktion der HBO-Hit-Serie „The White Lotus“ fließen sollen. Somit ist der Traum, Filmkulisse für „The White Lotus“ zu werden, geplatzt.

Lange galt Österreich genau wegen dieser Förderanreize als besonders attraktiv, vor allem auch für zahlreiche internationale Produktionen. 2023 wurde das Fördermodell eingeführt. 162 Filmprojekte wurden seither mit 144 Millionen Euro im Förderprogramm FISA+ unterstützt.

Im Schloss Leopoldskron drehte vor anderthalb Jahren noch Nicole Kidman. So schnell wird man dort nun keine Hollywoodstars mehr sehen.(Bild: Mario Anzuoni)

Umgerechnet habe dies eine Wertschöpfung in Höhe von 465 Millionen Euro gebracht, frohlockte das Wirtschaftsministerium noch im Jänner. Jeder Euro der Förderung floss somit rund dreifach zurück.

Derzeit sind wegen der budgetären Unsicherheiten in Österreich keine neuen Antragstellungen für Förderungen möglich. Wann wieder Unterstützungen fließen werden können, ist unklar.

Schauspielerin Aimee Lou Wood wurde durch die Serie berühmt.(Bild: AP/Fabio Lovino)

Die finanzielle Unsicherheit hat die Macher der Erfolgsserie „The White Lotus“ nun vom Filmstandort Österreich abgebracht. Auch die angedachten Schauplätze in Salzburg sind damit vom Tisch. Wo stattdessen gedreht wird, ist unklar.

„Wir hatten vielversprechende Gespräche und dann endet das im Chaos, weil man sich auf nichts mehr verlassen kann. Das Agieren des Bundes ist – freundlich formuliert – sehr ungeschickt!“, zeigte sich Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission, erschüttert.