Die Wirtschaftsforscher haben schon bessere Zeiten gesehen. Erst prophezeiten sie für Österreichs Wirtschaft der vorigen Regierung schönes Wachstum, dementsprechend großzügig wurde das Budget geplant. Gekommen ist es dann ganz anders, die Verschuldung ist stattdessen rasant gestiegen.
Und jetzt? Da waren aus Deutschland schon längst positive Signale zu sehen, aber mit ziemlicher Verspätung rangen sich die Experten bei uns ein Mini-Wachstum für heuer ab.
In allen Vergleichen irritiert eines: Österreich weist eine höhere Inflation als die anderen EU-Länder auf. Das hat mehrere Ursachen, aber zuletzt war der Sündenfall bei der vorigen Lohnrunde entscheidend: Da hat die Regierung bei den Beamten (und wir haben viele) eine Gehaltserhöhung um rund zehn (!) Prozent durchgewunken – und das knapp vor dem Abschluss der Metaller, die schwer mit der Rezession zu kämpfen hatten.
Diese „lockeren“ zehn Prozent plus – das hat die Konkurrenzfähigkeit der heimischen Betriebe dauerhaft beschädigt. Die Lohnstückkosten bei uns sind zum Problem geworden, so sehr man jedem einzelnen Beschäftigten auskömmliche Bezahlung wünscht.
Die Niederlande hatten vor Jahren ein ähnliches Problem. Mit dem „Polder Modell“ vereinbarten Gewerkschaften, Wirtschaft und Regierung geringere Lohnabschlüsse, um wieder mithalten zu können. Das hat sich bewährt, die Konjunktur zog an. Bei uns wäre es nicht anders …
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