Forscher haben mithilfe experimenteller künstlicher Selektion untersucht, wie sich Raubdruck auf Guppy‑Populationen auswirkt. Eine der Erkenntnisse: Schon nach drei Generationen gebaren Weibchen jung viele große Nachkommen, den Männchen wuchsen hingegen kürzere Schwänze und Fortpflanzungsorgane.
Diese sind bei der Flucht wohl weniger störend, so der österreichische Biologe Alexander Kotrschal über die Studie in „Science Advances“.
Kotrschal setzte mit Kollegen 180 Guppys (Poecilia reticulata) nach dem Geschlecht getrennt in große Becken. Diese waren dem ursprünglichen Lebensraum nachempfunden, Flussgewässern auf der Karibikinsel Trinidad. Wie im wirklichen Leben gab es einen Fressfeind in jedem Guppyteich. Diese Rolle spielten sogenannte Hechtbuntbarsche (Crenicichla alta).
Nach rund eineinhalb Monaten hatte der Raubfisch die Guppys auf jeweils ein Fünftel dezimiert. Dann entließen die Forscher die überlebenden Weibchen und Männchen in raubfischfreie Bassins. Dort zeugten diese Nachkommen.
Bei hohem Raubdruck ist es vorteilhaft, möglichst viel in die frühe Fortpflanzung zu investieren, weil die Wahrscheinlichkeit, dass man sich mehrmals reproduzieren kann, nicht sehr hoch ist.
Alexander Kotrschal
Evolutionäre Wirkung untersucht
Bei der dritten Guppy-Generation, die unter solchen Bedingungen herangewachsen war, wurde dokumentiert, wann die Weibchen wie viele Jungfische gebaren und den Körperbau der Nachkommen vermessen. Als Vergleich dienten Guppys, die im selben Becken hinter einer durchsichtigen Wand lebten. Sie konnten also den Raubfisch sehen, aber nicht von ihm gefressen werden.
Die Erkenntnisse der Forscher:
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