Vor allen anderen

VW hat das erste autonome Level-4-Serienauto

Motor
18.06.2025 17:16

Von wegen, die Chinesen sind vorn beim autonomen Fahren, oder Tesla, oder … you name it. Fakt ist: Volkswagen hat das weltweit erste Serienfahrzeug vorgestellt, das auf Level 4 autonom fahren kann. Und das soll bald die Öffis in Hamburg ergänzen.

Es ist der VW ID. Buzz AD, der künftig fahrerlos unterwegs sein soll, obwohl noch immer ein Fahrerplatz an Bord ist. 2026 soll er regulär in Betrieb gehen, zunächst mit Moia in Hamburg und in Kooperation mit Uber in Los Angeles, später auch in anderen Städten. Mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wurde bereits eine entsprechende Absichtserklärung geschlossen.

Sprung in die Zukunft
„Autonomes Fahren ist ein Sprung in die absolute Zukunft“, sagte Christian Senger, der im Vorstand von Volkswagen Nutzfahrzeuge für das autonome Fahren zuständig ist. Der nun präsentierte selbstfahrende ID. Buzz sei hier ein „Gamechanger“, zeigte sich Sascha Meyer vom konzerneigenen Shuttledienst Moia überzeugt, der die Flotte in Hamburg betreiben wird.

Moia hat bereits autonom fahrenden Shuttles in Hamburg, München, Oslo und Austin im Einsatz, allerdings sind das Prototypen. Bald wird nach und nach auf die Serienfahrzeuge umgestellt, bevor dann auch noch die Sicherheitsfahrer Dienstschluss haben.

Wann genau das passiert, steht noch nicht fest, denn zunächst sollen die autonomen ID. Buzz eine spezielle Vorgabe erfüllen: Sie sollen fahrerlos doppelt so sicher unterwegs sein wie mit Fahrer.

Ein Fahrerplatz ist noch vorhanden.
Ein Fahrerplatz ist noch vorhanden.(Bild: Volkswagen)
(Bild: Volkswagen)
(Bild: Volkswagen)

Der ID. Buzz AD (für autonomous driving) soll in Hannover regulär in Serie gehen und dann zusammen mit den anderen ID-Buzz-Modellen vom Band rollen. Das Fahrzeug verfügt über 13 Kameras, neun sogenannte Lidare und fünf Radare, mit denen es die Umgebung in Echtzeit erfasst.

Zur Stückzahl macht VW noch keine Angaben. Der Hersteller lässt aber keinen Zweifel daran, dass sich die Investition in die neue Technik nur bei größeren Flotten rechnen kann. Allein in den USA sollen zusammen mit dem Fahrdienstanbieter Uber innerhalb von zehn Jahren mehre Tausend Fahrzeuge auf die Straße kommen – nicht nur in Los Angeles, sondern später auch in anderen Städten.

Der VW ID. Buzz ist voll von Sensoren.
Der VW ID. Buzz ist voll von Sensoren.(Bild: Volkswagen)

Autonom unterwegs – mit Einschränkungen
Nach VW-Angaben ist es das erste voll autonom fahrende Serienfahrzeug aus europäischer Produktion. Aber mit Einschränkungen: Der Einsatz ist auf das jeweilige Fahrgebiet begrenzt, das in Hamburg nicht einmal bis zur Stadtgrenze reicht. Wer nach Lüneburg, Buxtehude oder Pinneberg will, hat keine Chance. Und ein Kontrollzentrum muss im Hintergrund jederzeit eingreifen können. Auch die Genehmigung für den Betrieb ganz ohne Sicherheitsfahrer steht noch aus.

Einen Verkauf des Modells an Endkunden schließt VW daher aus. Als Abnehmer kommen vor allem große Flottenbetreiber wie Verkehrsbetriebe in Betracht. In Hamburg kooperiert VW daher mit dem Verkehrsverbund HVV, in den USA mit Uber.

VW ist einer der letzten großen Hersteller bei dem Thema
Volkswagen ist einer der letzten großen Autobauer, der an selbstfahrenden Shuttle-Fahrzeugen arbeitet, zusammen mit der israelischen Intel-Tochter Mobileye. Bei den meisten derzeit in Pilotprojekten genutzten Fahrzeugen handelt es sich dagegen um Eigenanfertigungen kleiner Start-ups oder um umgebaute Serienautos, wie sie etwa Robotaxi-Pionier Waymo in den USA einsetzt.

Ford hatte sich schon Ende 2022 aus einer Kooperation mit Volkswagen verabschiedet. General Motors zog Ende 2024 bei seiner Tochter Cruise den Stecker, nachdem es in San Francisco zu einem schweren Unfall gekommen war. VW verweist dagegen darauf, dass es bei seinen seit 2023 laufenden Testfahrten in Hamburg bisher keine Unfälle gegeben habe, ebenso wenig in München, wo Prototypen bereits seit 2021 erprobt werden.

Fahrgäste durften bisher aber nicht zusteigen. Als Testpassagiere dienen in Hamburg nur eigene Mitarbeiter. Das soll sich nun ändern: Noch in diesem Jahr will Moia früheren Angaben zufolge auch ausgewählte Probenutzer mitnehmen. 25 Testwagen sollen den Betrieb dann unter realen Bedingungen testen. Der Start des Regelbetriebs war ursprünglich bis Ende 2026 angekündigt. Jetzt soll es erst 2027 losgehen.

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