Billige Autos geplant

Ford steigt in Preiskampf mit den Chinesen ein

Motor
12.08.2025 12:00

Billige E-Autos aus China machen den Autoherstellern zunehmend das Leben schwer – jetzt schlägt Ford zurück. Ab 2027 will der Konzern eine neue, günstige Elektro-Familie auf die Straße bringen.

Ford steht mit dem Rücken zur Wand – kein Wunder, dass Konzern-Boss Jim Farley bei den Plänen ins Schwitzen gerät: „Ich kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass das gut geht. Es ist eine Wette.“

Hintergrund: Während E-Autos in den USA im Schnitt 47.000 Dollar kosten, rollen viele chinesische Modelle schon für 10.000 bis 25.000 Dollar vom Band. Ford hat daher ein Spezialteam in Kalifornien aufgestellt - mit Ex-Leuten von Tesla und Rivian – um möglichst günstig zu entwickeln.

„Model T-Moment“ 
Der Konzern spricht im Zusammenhang mit den neuen E-Modellen von einem „Model T-Moment“ und bezieht sich unter anderem auf die damals revolutionäre Fließbandfertigung. Statt des linearen Bandes soll künftig ein verzweigter „Montagebaum“ zum Einsatz kommen, bei dem verschiedene Unterbaugruppen auf ihren eigenen Linien laufen, bevor sie am Ende zusammengeführt werden. Dabei will der Hersteller auf das sogenannte Gigacasting setzen, bei dem zahlreiche Baugruppen in ein großes Metallteil zusammengefasst werden.

Der erste Kandidat: ein mittelgroßer, viertüriger E-Pick-up ab rund 30.000 Dollar. Gebaut wird er in Louisville, Kentucky – dafür investiert Ford fast zwei Milliarden Dollar und sichert 2200 Jobs. Um die Kosten zu drücken, setzt Ford auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die mit Technologie des chinesischen Herstellers CATL produziert werden.

Der Konzern kommt aus einer Delle: Die E-Sparte machte zuletzt Milliardenverluste, daher hatte sich Ford zuletzt von früheren, ehrgeizigeren Plänen zurückgezogen. Dieses Jahr rechnet Ford mit bis zu 5,5 Milliarden Dollar Minus. Die Verkäufe der drei US-E-Modelle sanken im ersten Halbjahr um zwölf Prozent – während Hybridfahrzeuge 27 Prozent zulegten.

Ob Ford mit Billig-Stromern den Markt aufmischt – oder sich nur die Finger verbrennt – wird sich zeigen. Farleys Wette läuft ab 2027. Einsatz: Milliarden. Und wie es bei Wetten so ist: Sicher ist nur die Unsicherheit.

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