Billige E-Autos aus China machen den Autoherstellern zunehmend das Leben schwer – jetzt schlägt Ford zurück. Ab 2027 will der Konzern eine neue, günstige Elektro-Familie auf die Straße bringen.
Ford steht mit dem Rücken zur Wand – kein Wunder, dass Konzern-Boss Jim Farley bei den Plänen ins Schwitzen gerät: „Ich kann nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass das gut geht. Es ist eine Wette.“
Der erste Kandidat: ein mittelgroßer, viertüriger E-Pick-up ab rund 30.000 Dollar. Gebaut wird er in Louisville, Kentucky – dafür investiert Ford fast zwei Milliarden Dollar und sichert 2200 Jobs. Um die Kosten zu drücken, setzt Ford auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die mit Technologie des chinesischen Herstellers CATL produziert werden.
Hintergrund: Während E-Autos in den USA im Schnitt 47.000 Dollar kosten, rollen viele chinesische Modelle schon für 10.000 bis 25.000 Dollar vom Band. Ford hat daher ein Spezialteam in Kalifornien aufgestellt - mit Ex-Leuten von Tesla und Rivian – um möglichst günstig zu entwickeln.
Doch der Konzern kommt aus einer Delle: Die E-Sparte machte zuletzt Milliardenverluste, daher hatte sich Ford zuletzt von früheren, ehrgeizigeren Plänen zurückgezogen. Dieses Jahr rechnet Ford mit bis zu 5,5 Milliarden Dollar Minus. Die Verkäufe der drei US-E-Modelle sanken im ersten Halbjahr um zwölf Prozent – während Hybridfahrzeuge 27 Prozent zulegten.
Ob Ford mit Billig-Stromern den Markt aufmischt – oder sich nur die Finger verbrennt – wird sich zeigen. Farleys Wette läuft ab 2027. Einsatz: Milliarden. Und wie es bei Wetten so ist: Sicher ist nur die Unsicherheit.
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