Lage spitzt sich zu

Selenskyj: „Donbass wäre für Russen Sprungbrett“

Ausland
12.08.2025 23:10

Kurz vor dem Gipfel in Alaska mit US-Präsident Trump und Kremlchef Putin verschärft sich die Lage im Ukraine-Krieg. Die Ukraine weigert sich weiter, Gebiete aufzugeben, während sich Russland auf einen Großangriff vorbereitet. Ob das Treffen am Freitag wirklich Entspannung in die Sache bringt, bleibt abzuwarten.

Eines ist klar: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensykj ist nicht bereit, die Region Donbass an Russland abzugeben. Über territoriale Fragen könne man sowieso erst nach einem Waffenstillstand reden, meint er. Doch daran denkt Russland aktuell nicht: Man bereitet offenbar eine Offensive an drei Abschnitten an der Front vor. Das sagt zumindest Selenskyj.

„Die Situation ist schwierig und dynamisch“, erklärte die ukrainische Armee am Dienstag. Selenskyj selbst zeigt sich aber kämpferisch. Er will keine Truppen aus der Region Donbass (Donezkbecken) abziehen. Seiner Meinung nach kann und wird man den Donbass nicht aufgeben, denn: „Der Donbass wäre für die Russen ein Sprungbrett für einen neuen, zukünftigen Angriff.“

Jeder Rückzug ukrainischer Einheiten aus ihren Positionen im Donbass würde Moskau Vorbereitungen für einen neuen Angriff ermöglichen. Kremlchef Wladimir Putin hätte dann in einigen Jahren den Weg frei in die Regionen Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk, so Selenskyj. 

Die Karte zeigt den Frontverlauf im Ukraine-Krieg mit Stand 21. Juli 2025. Sie hebt von Russland beanspruchte Regionen hervor. Die Krim ist seit 2014 von Russland kontrolliert. Vor Beginn der Invasion 2022 waren Teile von Luhansk und Donezk russisch kontrolliert. Bis Juli 2025 wurden große Gebiete in Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson von Russland weitgehend erobert. Quelle: ISW/Critical Threats.

Ukraine verlegt Truppen
Währenddessen wird auch die Ukraine tätig: Nach Berichten über durchgesickerte russische Truppen bei Pokrowsk verlegte die ukrainische Armee weitere Truppen in die Region in der Ostukraine. „Der Feind nutzt seinen zahlenmäßigen Vorteil und versucht, trotz erheblicher Verluste an Personal, in kleinen Gruppen durch die erste Linie unserer Stellungen vorzudringen“, sagte Generalstabssprecher Andrij Kowalew den ukrainischen Medien.

Zitat Icon

Der Feind nutzt seinen zahlenmäßigen Vorteil.

Generalstabssprecher Andrij Kowalew

Im Verlauf des Tages habe die russische Armee 35 Versuche zum Durchbrechen der ukrainischen Verteidigungslinien bei Pokrowsk unternommen. In dem der Armee nahestehenden Online-Portal „DeepState“ hieß es, russische Soldaten seien innerhalb eines Tages um etwa zehn Kilometer weiter nach Norden vorgerückt. Die Region der Städte Pokrowsk und Myrnohrad ist von drei Seiten durch russische Truppen eingeschlossen. Lieferungen können nur noch durch einen schmalen Korridor dorthin gebracht werden und eine strategisch wichtige Straße ist bedroht.

Kurz vor Treffen von Trump und Putin
Das Vorrücken der russischen Armee erfolgt kurz vor dem Treffen von US-Präsident Trump und Kreml-Chef Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag zu Beratungen über den Ukraine-Krieg. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist nicht eingeladen.

Moskau verlangt von Kiew, die vier von Russland teilweise besetzten ostukrainischen Regionen Saporischschja, Donezk, Luhansk und Cherson sowie die von Russland annektierte Halbinsel Krim vollständig abzutreten und zudem auf westliche Militärhilfe und einen NATO-Beitritt zu verzichten. Die Ukraine weist diese Forderungen als unannehmbar zurück.

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