„Krone“-Kommentar

Nächstes Ziel Regimewechsel?

Analysiert für die „Krone“: Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Israel teilt kräftig aus, muss aber selbst die schwersten Schläge seit dem Unabhängigkeitskrieg einstecken. Die bisherigen Verluste hat Netanyahu in seinem Kriegsplan „eingepreist“. Schäden in Israel werden der Welt lang und breit dargestellt, Schäden im Iran können von dort kaum und wenn überhaupt nur kurz verbreitet werden. Das ist eben der Unterschied der Systeme.

Gegen moderne Hyperschallraketen sind die herkömmlichen Luftabwehrsysteme nur begrenzt tauglich. Das ist in Israel ebenso wie in der Ukraine.

Israel beherrscht den iranischen Luftraum und zerstört eine Raketenstellung nach der anderen. Es wird in Israel Einschläge geben, solange nicht alle ausgeschaltet sind. Das war so in Gaza und im Südlibanon.

Die militärische Führung des Iran ist bereits komplett „enthauptet“. Israels Auslandsgeheimdienst Mossad geht im Iran ein und aus (mithilfe der Opposition). Es würde wundern, würde Israel es nicht auch auf einen Regimewechsel in Teheran abgesehen haben. Aber mit wem?

Die Mullah-Diktatur hat in ihren 46 (!) Jahren konsequent keine organisierte Opposition aufkommen lassen und jeden öffentlichen Widerstand im Keim erstickt. Das iranische Volk ist gebildet, beschränkt sich aber auf passive Erduldung der Steinzeitkleriker.

Aus den USA meldet sich der Sohn des Schah, ein Freund Israels. Die Erinnerung an seinen Vater lässt im Iran keine Jubelstürme aufkommen.