Aus dem Landesgericht

Gewalttäter muss in Haft, jetzt wackelt Hochzeit

Der Angeklagte muss jetzt erst einmal ins Gefängnis. Bekommt er eine Fußfessel, kann er wie geplant heiraten.(Bild: Dorn Chantall)

Ende des Kuschelkurses: Wegen des Verbrechens der versuchten schweren Körperverletzung wandert ein fünffach vorbestrafter Mann aus Vorarlberg nun ins Gefängnis. Dabei wollte er eigentlich im Juli heiraten. Doch ein Fünkchen Hoffnung bleibt. 

Der Schöffensenat des Landesgerichts sah es in der Verhandlung am Dienstag als erwiesen an, dass der 27-Jährige vor vier Jahren in Feldkirch einen Widersacher mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergestreckt hatte.

Zwar wurde das Opfer damals nur leicht verletzt, dennoch muss der Österreicher mit türkischen Wurzeln dem Kontrahenten 1000 Euro Schmerzensgeld und der ÖGK Behandlungskosten in Höhe von 700 Euro bezahlen, so der richterliche Beschluss. Vom Vorwurf, er habe im Zuge der Auseinandersetzung einen zweiten am Boden liegenden Mann geschlagen und auf diesen eingetreten, wurde der Angeklagte vom Senat freigesprochen.

Wohl aber war das Gremium zur Auffassung gelangt, dass der 27-Jährige dem Opfer eine Glasflasche nachgeworfen hatte, sein Ziel jedoch verfehlte. Was den Tatbestand der versuchten schweren Körperverletzung erfüllt.

Hochzeitstermin wackelt bedenklich
Seine beiden Komplizen wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt. Jetzt muss auch der Angeklagte in den Bau. Da nützt auch das von ihm in der Verhandlung vorgelesene Entschuldigungsschreiben nichts. Die Strafe: 18 Monate Haft, zwölf davon auf Bewährung. Den hohen Bewährungsanteil hat der 27-Jährige seinem Geständnis und der langen Verfahrensdauer zu verdanken.

Ob er seine Verlobte Anfang Juli in Freiheit heiraten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Hat er einen Job? Ist er versichert? Kann er einen ordentlichen Wohnsitz vorweisen? Passt alles, könnte ihm eine Fußfessel genehmigt werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.