Die Kürzungen beim Ausbau von Radwegen in Vorarlberg sorgt beim ehemaligen Koalitionspartner der ÖVP, den Grünen, für reichlich Unmut. Nun wird ein entsprechender Antrag in den Landtag eingebracht.
Die Grünen sind sauer – seitdem die Fraktion aus der Regierung ausgeschieden ist und durch die Freiheitlichen ersetzt wurde, sieht es für diverse, teils bereits geplante Radwegprojekte eher düster aus. Zum wiederholten Male verleiht Grünen-Klubobmann Daniel Zadra seinem Unmut am Vorgehen von Schwarz-Blau deutlich Ausdruck: Statt klug zu investieren und mit dem Ausbau der Radwege zusätzliche Gelder nach Vorarlberg zu holen, verschleudere die Landesregierung Milliarden in Straßen und Tunnel.
Zadra fordert ein Umdenken – und damit ist er nicht allein. Auch das Personenkomitee „Pro Rad Vorarlberg“ und die „Radlobby Vorarlberg“, die sich erst vor wenigen Tagen mit Ex-Gesundheitsminister Johannes Rauch einen prominenten Unterstützer sichern konnten, haben protestiert und der Regierung einen offenen Brief übergeben. „Je besser das Angebot, desto mehr wird gefahren. Darum ist der weitere Ausbau von Radwegen unverzichtbar“, erklärte Rauch aus diesem Anlass.
Der Ausbau der Radinfrastruktur muss entschlossen weitergehen – zentrale Leuchtturmprojekte dürfen jetzt nicht liegen bleiben
Daniel Zadra, Grüne
Wie berichtet, wurden einige Radweg-Projekte auf Eis gelegt, etwa die Verbindung zwischen Rheintal und Bregenzerwald, aber auch andere Verbindungsrouten sind von der aktuellen Landesregierung vorerst ad acta gelegt worden. „Diese Betonpolitik gefährdet das Erfolgsmodell Radverkehr, auf das Vorarlberg zu recht stolz ist. Statt mutig in die Zukunft zu investieren und dabei zusätzliche Gelder ins Land zu holen, zementiert Schwarz-Blau eine Verkehrspolitik von gestern. Der Ausbau der Radinfrastruktur muss entschlossen weitergehen – zentrale Leuchtturmprojekte dürfen jetzt nicht liegen bleiben“, appelliert Zadra.
Sparzwänge des Landes
Seitens der Grünen ist bereits ein entsprechender Landtagsantrag eingebracht worden, in welchem die Umsetzung konkreter Projekte – von der Fahrradbrücke Au-Lustenau über „Radfahren durchs Ried“ bis zur Radschnellverbindung Vorderland/am Kumma – gefordert wird. Ob sich die Landesregierung dadurch umstimmen lassen wird, ist angesichts der allgemeinen Sparzwänge zu bezweifeln.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.