Erderwärmung schneller

Grenze von 1,5 Grad wird schon 2028 überschritten

Steiermark
02.06.2025 16:00

Eine neue Studie aus der Steiermark schlägt international hohe Wellen: Laut den Klimaforschern des Grazer Wegener Centers beschleunigt sich die Erderwärmung rasanter als bislang angenommen. Stadt-Bewohner sind am stärksten betroffen.

Der Mai fiel in der Steiermark heuer um 0,9 Grad zu kühl aus – für Klimaleugner ein gefundenes Fressen. Jedoch sollte man sich von dem Ausreißer nicht aufs Glatteis führen lassen, denn tendenziell schreitet die Erderwärmung rapide voran.

„War für mich Schlüsselerkenntnis“
Und das sogar schneller als bisher angenommen, wie eine am Montag veröffentlichte Studie des Wegener Centers der Uni Graz drastisch vor Augen führt. Demnach wird die 1,5-Grad-Grenze nicht erst zwischen 2030 und 2035 – so die ursprünglichen Prognosen – überschritten, sondern bereits 2028.

Physiker Moritz Pichler ist Co-Autor der Publikation.
Physiker Moritz Pichler ist Co-Autor der Publikation.(Bild: Uni Graz/Pichler)

„Das war für mich eine Schlüsselerkenntnis“, sagt Moritz Pichler, Co-Autor der bahnbrechenden Publikation. „Nun geht es darum, eine Diskussion anzustoßen, wie man dem Trend entgegenwirkt“, betont der 26-jährige Physiker.

Die neu generierten Daten der Grazer Forscher zeigen den dringenden Handlungsbedarf deutlich auf.
Die neu generierten Daten der Grazer Forscher zeigen den dringenden Handlungsbedarf deutlich auf. (Bild: Krone KREATIV)

Mithilfe einer neuen Berechnungsmethode, mit dem die Grazer Forscher weltweit für Schlagzeilen sorgen, wird erstmals ein zuverlässiges Monitoring der Pariser Klimaziele ermöglicht: „Unsere Daten zeigen eine um sechs Prozent stärkere Zunahme der globalen oberflächennahen Lufttemperatur als vom derzeitigen Monitoring ausgewiesen“, berichtet Wegener-Center-Gründer Gottfried Kirchengast.

Gottfried Kirchengast hat das Wegener Center der Uni Graz gegründet.
Gottfried Kirchengast hat das Wegener Center der Uni Graz gegründet.(Bild: Uni Graz/Gerd Neuhold)

Weitere Erkenntnis: Österreich hat sein CO2-Budget für das 1,5-Grad-Ziel bereits verbraucht.

„Sommermonate werden ungemütlicher“
Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit hat das steirische Monitoringmodell gute Chancen, als offizielle Berechnungsmethode auf internationalem Parkett herangezogen zu werden.

Was die neuen Erkenntnisse für die Steiermark bedeuten? „Die Sommer werden ungemütlicher, vor allem in den stark verbauten Städten“, sagt Geosphere-Meteorologe Alexander Podesser, der kürzlich den neuesten Klimaatlas Steiermark präsentierte. „Trockenperioden dehnen sich aus, Starkniederschläge werden mehr“, prognostiziert der Experte.

Rückblickend war 2024 bislang das wärmste Jahr in der Geschichte. „Es könnte aber auch das kühlste der kommenden Jahrzehnte gewesen sein.“

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