Noch stärker gegen Gewalt ankämpfen will das Gewaltschutzzentrum in Kärnten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Polizei. Geplant ist eine Kampagne, um noch sichtbarer zu werden. Wo in Kärnten am häufigsten Gewaltdelikte passieren.
Körperlich, verbal, sozial, psychisch, emotional, sexuell oder im Internet. Gewalt hat viele Formen und leider ist sie nach wie vor ein Tabuthema. Von 1399 Gewaltopfern spricht das Gewaltschutzzentrum Kärnten im Vorjahr, wobei die Dunkelziffer noch viel höher sei.
„Viele wissen oft leider nicht, an wen sie sich dann wenden sollen. Oft ist es aber auch die Scheu, die Angst, die dazu führt, leise zu sein, sich gegen Hilfe zu entscheiden“, weiß Margot Moser-Lechner, Geschäftsführerin vom Gewaltschutzzentrum in Klagenfurt, aus Erfahrung. „Dabei sind gerade wir die Anlaufstelle, die für alle Formen an Gewalt zuständig ist.“
Die Einrichtung will einmal mehr auf sich und sämtliche Institutionen, die helfen, aufmerksam machen. „Wir wollen sichtbarer werden, gehen in Schulen, Einkaufszentren, treten in sozialen Netzwerken auf, arbeiten mit Spitälern und Gerichten zusammen.“ Sehr stark aber auch mit der Polizei. „Die Zusammenarbeit ist die tragende Säule im Gewaltschutz“, sagt Innenminister Gerhard Karner, der diese Woche dem Kärntner Gewaltschutzzentrum einen Besuch abstattete.
Gewaltschutzzentren werden noch intensiver in die Fortbildung bei der Polizei eingebaut. „Das sind positive Fortschritte“, bemerkt Moser-Lechner.
Auf Bundesebene arbeite man bereits an einer Weiterentwicklung und Verbesserung. „Als eine ganz große Herausforderung sehen wir den digitalen Bereich, denn besonders dort kommt es häufig zu Drohungen“, erläutert Karner weiter.
Frauen bei Polizei besonders wichtig
Erfreulich und als besonders positiv sieht der Innenminister, dass der Frauenanteil bei der Polizei steigt. „Wir sind weiblicher geworden – ein wichtiger Faktor, damit sich weibliche Gewaltopfer auch schneller der Polizei anvertrauen.“
Verbale und körperliche Gewalt stehen oft in engem Zusammenhang, dabei wird die Gewalt durch die Sprache zur Vorbereitung und Rechtfertigung von körperlicher Gewalt benützt! Eingesetzt als Zeichen der Herrschaft, wird die Sprache selbst zu einem Mittel der Gewalt und wirkt identitätszerstörend.
Gewaltschutzzentrum:
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