Über 130 Unternehmer nutzten Gelegenheit, sich mit Wirtschaftsdelegierten aus 25 Ländern über Strategien, Exportchancen und Markttrends auszutauschen.
Mit Exporten in Höhe von 13,3 Milliarden Euro im Jahr 2023 – das entspricht über 30.000 Euro pro Einwohner – zählt Vorarlberg zu den exportstärksten Regionen Österreichs. Der Export ist nicht nur Treiber der regionalen Wirtschaft, sondern auch Pfeiler des Wohlstands. Umso alarmierender ist der aktuelle Trend: Österreichs Exporte sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Insbesondere Vorarlberg verzeichnet starke Rückgänge, etwa im Handel mit der Schweiz. Steigende Lohnstückkosten und Energiepreise setzen den Betrieben zu.
Niedrige Lohnnebenkosten, weniger Bürokratie
„Wenn wir den Standort halten und stärken wollen, braucht es politische Entlastung – etwa durch niedrigere Lohnnebenkosten und weniger Bürokratie“, forderte WKV-Präsident Karlheinz Kopf. Besorgt zeigte er sich über den zunehmenden Protektionismus: „Durch Handelshemmnisse werden alle Nachteile erleiden, auch die, die den Schutz der eigenen Märkte forcieren.“
Neben individuellen Gesprächen mit den Wirtschaftsdelegierten bot der gestrige Exporttag auch praxisnahe Info-Sessions zu aktuellen Themen: Chancen im Mercosur-Raum, Perspektiven autonomer Mobilität oder erste Exportschritte in die Schweiz für Kleinstunternehmen.
Besonders hervorgehoben wurde heuer die Bedeutung der USA als zweitwichtigster Handelspartner Österreichs. Mit rund 800 Millionen Euro Exportvolumen spielt Vorarlberg dabei eine überdurchschnittlich starke Rolle. Die Auswirkungen der geopolitischen Unsicherheiten auf die österreichische Exportwirtschaft werden teilweise bereits ersichtlich. Der prognostizierte Anstieg der Exporte in die USA wird unter anderem auf vorgezogenen Lieferungen und Lageraufbau in Erwartung möglicher Handelshemmnisse oder eines Scheiterns der laufenden Verhandlungen basieren.
USA-Außenwirtschaftsdelegierter Wilhelm Peter Hasslacher sprach von einem Paradigmenwechsel, einem „culture clash“. Die USA verfolge das Ziel der Veränderung, auch auf der geopolitischen Ebene, um die Weltordnung neu aufzustellen. Die Folgen seien derzeit noch nicht abschätzbar. Er glaube aber, dass sich die Zölle bei etwa zehn Prozent einpendeln werden. Ziel müsse für die EU so wenig Disruption wie möglich sein.
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