Damals war sie die süße, unschuldige „Hannah Montana“, heute zählt Miley Ray Cyrus zu den erfolgreichsten Sängerinnen und Schauspielerinnen der Welt. Mit ihrem neuen Album „Something Beautiful“ beweist die 32-Jährige, dass sie längst nicht mehr nur für Naivität oder Provokation steht – sondern sich als stilvolle Pop-Diva neu inszeniert. Das Album soll außerdem von einem visuellen Film begleitet werden und wir durften in die neue Platte hineinhorchen ...
Geboren wurde sie als Destiny Hope Cyrus – bekannt wurde sie als Miley Ray Cyrus. Warum? Weil sie als Kind so viel lächelte, dass ihre Eltern sie liebevoll „Smiley“ nannten. Daraus wurde mit der Zeit „Miley“. Den zweiten Vornamen „Ray“ wählte sie später zu Ehren ihres Großvaters. Doch wie wurde aus der süßen, unschuldigen Miley ein Weltstar? 2006 startete die Disney-Serie „Hannah Montana“, in der Miley die Rolle der Miley Stewart übernahm – ein Teenager mit Doppelleben: tagsüber Schülerin, abends Popstar, dank Perücke und Geheimidentität. Die Serie lief bis 2011 und machte die junge Künstlerin über Nacht zum Star.
Was darauf folgte, waren erste Rollen in Serien wie „Doc“ oder im Film „Big Fish“ unter der Regie von Tim Burton. Schnell wurde klar: Dieses Mädchen hat es faustdick hinter den Ohren – und das Talent, sowohl im Musik- als auch im Filmbereich durchzustarten. Kein Wunder: Ihr Vater Billy Ray Cyrus ist erfolgreicher Country-Musiker, ihre Mutter Filmproduzentin. 2007 veröffentlichte die Sängerin schließlich ihr erstes Album „Meet Miley Cyrus“ - ein Mix aus Pop, Rock und Teenie-Attitüde, welches sich millionenfach verkaufte und ihre Karriere endgültig ins Rollen brachte.
Hits wie „Midnight Sky“, „Wrecking Ball“, „Flowers“ oder das Duett „II Most Wanted“ mit Beyoncé sind aus der Popwelt kaum mehr wegzudenken. Für „Flowers“ wurde Miley gleich doppelt mit dem Grammy ausgezeichnet, und auch das Country-Duett mit Beyoncé brachte ihr eine weitere Trophäe ein.
Acht Studioalben hat Miley Cyrus bisher veröffentlicht - musikalisch bewegt sie sich dabei zwischen kraftvollem Pop, rockigen Einflüssen, Country-Wurzeln und souligen Balladen. Auch mit ihrem Privatleben sorgte sie immer wieder für Schlagzeilen: Ihre On-Off-Beziehungen standen oft im Rampenlicht – besonders ihre Ehe mit Hollywoodstar Liam Hemsworth, die nach nur einem Jahr endete. Viele spekulieren, dass sie ihm mit „Flowers“ eine süße, selbstbewusste Rache widmete – eine Reaktion auf angebliche Untreue und Vorwürfe, sie sei „zu wild“.
Das neue Album
Am 30. Mai erscheint Miley Cyrus’ neuntes Studioalbum „Something Beautiful“ – und es zeigt einmal mehr eine neue Facette der Ausnahmekünstlerin. Gleichzeitig wird das Album auch verfilmt: Der dazugehörige Musikfilm feiert am 6. Juni beim Tribeca Festival in New York Premiere und versteht sich als visuelle Pop-Oper, inszeniert von und mit Miley selbst. Wir durften vorab in das Album reinhören – und eines ist sofort klar: Miley ist hörbar erwachsen geworden. „Something Beautiful“ zeigt sie als stilvolle Diva, die sich musikalisch reifer, facettenreicher und emotionaler denn je präsentiert.
Das Album umfasst 13 Tracks und startet ungewöhnlich: Der Opener „Prelude“ ist kein klassischer Popsong mit Strophe und Refrain, sondern ein gesprochener Monolog – fast wie ein poetischer Tagebucheintrag. Eine stille, intime Einstimmung in die Gefühlswelt der neuen Miley Cyrus. Direkt danach folgt der Titeltrack „Something Beautiful“, zu dem sie kürzlich auch ein Musikvideo veröffentlichte. Der Song beginnt leise, beinahe zerbrechlich, mit der Zeile: „Tell me something beautiful …“ – und entwickelt sich zu einer dramatisch aufgeladenen Liebeserklärung voller Hingabe, Sehnsucht und emotionaler Wucht.
Und dann ist da noch diese Stimme: klar, kraftvoll, rau an den richtigen Stellen – einfach unverkennbar. Ab Minute 1:38 setzt ein kraftvoller Schlagzeug-Part ein, der den Song regelrecht explodieren lässt. Diese Szene könnte ohne Weiteres als Soundtrack für einen emotionalen Höhepunkt in einem Kinofilm dienen – laut, intensiv, bildgewaltig.
Mit dem nächsten Song, „End Of The World“, zeigt sich erneut eine verletzliche Miley: Ihre Stimme klingt brüchig und nahbar, die Instrumentierung ist reduziert – und gerade dadurch entsteht eine hypnotische, fast meditative Stimmung. Die Nummer erinnert an eine apokalyptische Country-Ballade, ruhig und eindringlich zugleich. Wer genau hinhört, entdeckt in ihrer rauen Stimmfarbe sogar einen Hauch Janis Joplin.
Verliebt, verlobt verletzt
„More To Lose“ ist eine weitere Ballade des Albums – diesmal jedoch klar im Pop-Stil gehalten. Das dazugehörige Musikvideo wurde in stilvollem Schwarz-Weiß gedreht und zeigt die Musikerin ganz im Look einer Filmdiva der 50er-Jahre - irgendwo zwischen Audrey Hepburn und Elizabeth Taylor. Eleganz, Melancholie und Retro-Glamour verschmelzen hier zu einer ästhetischen Hommage an das klassische Hollywood – passend zum bittersüßen Inhalt des Songs.
Zeilen wie „I just thought we had more to lose“ oder „I stay when the ecstasy is far away“ lassen vermuten, dass Cyrus erneut eine gescheiterte Beziehung verarbeitet. Zwar äußerte sie sich nie konkret dazu, doch der Text legt nahe, dass auch ihre Ehe mit Schauspieler Liam Hemsworth in diese Zeilen eingeflossen sein könnte – eine Verbindung, die einst wie ein modernes Märchen begann und schließlich zerbrach.
Das vom renommierten Modefotografen Glen Luchford aufgenommene Album-Artwork zeigt Miley Cyrus in Thierry Mugler Couture aus dem Jahr 1997, eine markante Anspielung auf die kühne Ästhetik und die visuelle Erzählweise des Albums.
„Easy Lover“ ist eine der schnelleren Nummern des Albums - mit dezenten 80s-Vibes, treibendem Rhythmus und beeindruckender Stimmkraft. Natürlich haben es auch einige spannende Kollaborationen auf das Album geschafft, etwa mit Sängerin Brittany Howard – und mit einer weiteren Frau, bei der wir zweimal hinschauen mussten: Der Song „Every Girl You’ve Loved“ entstand gemeinsam mit niemand Geringerer als Supermodel Naomi Campbell.
Für das Model ist es eine echte Gesangspremiere - und das nach fast zwei Jahrzehnten. Zwar veröffentlichte Campbell bereits in den 90ern ein Album („Baby Woman“), doch „Every Girl You’ve Loved“ markiert ihren ersten musikalischen Auftritt seit vielen Jahren.
Alles in allem kann sich das neue Album sehen – und vor allem hören – lassen. Es ist Miley, wie sie leibt und lebt: reflektiert, poetisch und verletzlicher denn je. Weit entfernt vom schrillen Provokations-Pop, den man früher oft mit ihr verband – und den man je nach Perspektive liebte, belächelte, oder ablehnte.
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