Interesse verhalten

Österreicher sehen in Papst moralische Figur

Papst Leo XIV.(Bild: VATICAN MEDIA HANDOUT)

Österreichs Bevölkerung nimmt den Papst mehr als moralische Autorität und weniger als politischen Akteur wahr. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Gallup-Instituts hervor. Demnach halten sechs von zehn Befragten (62 Prozent) den Einfluss des Papstes auf internationaler Ebene für gering.

Sieben von zehn (71 Prozent) Befragten sehen das Kirchenoberhaupt hingegen als „Symbol für universelle Werte wie Frieden, Menschenwürde und Solidarität“. Die Befragten ab 16 Jahren erwarten sich von der neuen Kirchenleitung vor allem Reformen und eine umfassende Modernisierung der katholischen Kirche (45 Prozent). Ungefähr jede dritte Person (34 Prozent) spricht sich für eine Balance zwischen Tradition und Erinnerung aus. Nur neun Prozent bevorzugen das Bewahren traditioneller Strukturen.

Reformen wünschen sich laut der Umfrage unter 1000 Befragten vor allem ehemalige Katholikinnen und Katholiken sowie Kirchenaustrittswillige. Die katholischen Feiertage finden dennoch breite Zustimmung.

Das Interesse an der Papst-Wahl selbst fiel verhalten aus: 36 Prozent verfolgten das Konklave mit Interesse, die klare Mehrheit (63 Prozent) zeigte sich desinteressiert.

Mehrheit steht Kirche positiv oder neutral gegenüber
Trotz der geringen religiösen Praxis stehen der katholischen Kirche in Österreich 61 Prozent der Befragten positiv oder neutral gegenüber. Nur etwas weniger als jede dritte Person (31 Prozent) kann sich das Land ohne katholische Kirche vorstellen.

Der Einrichtung wird zugutegehalten, dass sie einen Beitrag leistet, um historische und kulturelle Güter zu erhalten, und dass sie Traditionen pflegt. Drei Viertel betonen die Rolle für die Geschichte und Identität Österreichs. Ebenso viele sehen in ihr eine wichtige Stütze für Bedürftige. Gewürdigt werden auch die Rolle in Lebenskrisen und das Engagement für soziale Gerechtigkeit.