Steirische Arztpraxen

Patienten pfeifen auf Termin: Allgemeinheit büßt

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz, stock.adobe.com)

Immer mehr Patientinnen und Patienten erscheinen nicht zu ihren vereinbarten Terminen – und das sogar oft ohne vorherige Absage. Was früher die Ausnahme war, ist mittlerweile zur traurigen Normalität geworden. Dieses Verhalten stellt eine vermeidbare Zusatzbelastung für ein ohnehin angespanntes Gesundheitssystem dar.

Nicht nur Ordinationen, sondern auch schon steirische Krankenhäuser berichten von einem spürbaren Anstieg der sogenannten „No-Show-Rate“ – teils sogar bei geplanten Operationen. Begonnen hätte das Phänomen laut Ärztinnen und Ärzten nach der Corona-Pandemie, im vergangenen Jahr hätte sich die Situation nochmals stark zugespitzt.

Die steirische Ärztekammer fordert angesichts der aktuellen Entwicklung ein konsequentes Vorgehen – etwa durch die Einführung von Ausfallhonoraren. „Wiederholungstätern“ könne man im äußersten Fall sogar eine Behandlung verweigern – zumindest temporär. Eine verständliche Reaktion.

Verlängerung der Wartelisten
Was immer mehr – laut Medizinern vor allem junge – Patienten offenbar nicht bedenken: Ein nicht wahrgenommener Termin bleibt nicht folgenlos. Er bedeutet ungenutzte Ressourcen und verlängerte Wartezeiten für andere Hilfesuchende. Gerade für ein Gesundheitssystem, das unter Dauerstress steht, stellt das keine Bagatelle, sondern ein ernsthaftes Problem dar.

Verantwortung beginnt bei der Terminvergabe – und zwar für beide Seiten, nicht nur für den Arzt als Dienstleister. Eine Absage zeugt von Anstand, Schweigen hingegen von Rücksichtslosigkeit.