Immer mehr Menschen leiden an Asthma bronchiale, warnen Experten anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 6. Mai 2025. In Österreich sind fünf Prozent der Erwachsenen und zehn Prozent der Kinder davon betroffen. Asthma ist damit eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in der westlichen Welt.
Betroffene haben überempfindliche Bronchien. Unterschiedliche Auslöser wie beispielsweise Pollen, Tierhaare oder körperliche Belastung führen dazu, dass sich diese verengen und ein Asthma-Anfall auftritt.
Der Grund: Bei Asthma schwillt die Schleimhaut, die das Innere der Bronchien auskleidet, an und produziert zähen Schleim. Dadurch verengt sich der Innendurchmesser und den Patienten fällt es schwerer, ein- und auszuatmen. Daher atmen sie auch schneller.
Typische Symptome sind Husten, Atemnot, pfeifende oder brummende Atemgeräusche und ein Engegefühl in der Brust. Manche Asthmatiker haben auch nur einen gelegentlichen Hustenreiz oder andauernden Reizhusten. Hängt die Erkrankung mit einer Pollenallergie zusammen, verändern sich die Beschwerden je nach Jahreszeit.
Die Bronchien sind ein weit verzweigtes Röhrensystem, das die Atemluft von der Luftröhre bis in die kleinen Lungenbläschen (Alveolen) leitet. In den Alveolen findet der eigentliche Gasaustausch statt: Sauerstoff wird ins Blut aufgenommen und Kohlendioxid an die Ausatemluft abgegeben.
Das Medikament der Wahl ist inhalatives Kortison, das auch in niedriger, praktisch nebenwirkungsfreier Dosis die Entzündungskontrolle garantiert. Voraussetzung ist allerdings regelmäßige Inhalation. Neue Behandlungsrichtlinien geben vor, dass jeder Asthmatiker neben dem bronchienerweiternden Medikament auch ein inhalatives Kortison zuführen soll.
„Je nach Schweregrad sollte regelmäßig oder lediglich bei Bedarf nach dem Motto ,So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!‘ therapiert werden. Bei allergischem Asthma ist zusätzlich auch die Behandlung der allergischen Rhinitis wichtig“, erläutert Univ.-Doz. Dr. Felix Wantke, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums in Wien und des Arbeitskreises Allergie und Asthma der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.
Eine kleine Gruppe Asthmatiker leidet unter schwerem Asthma, eine Form, bei der trotz voller inhalativer Therapie keine ausreichende Kontrolle erreicht werden kann. Hier gibt es neuerdings klare Diagnose- und Behandlungsrichtlinien. So soll eine umfassende Diagnosestellung anhand von Biomarkern (IgE, Zahl der eosinophilen Granulozyten, FeNO = Stickoxid in der Ausatemluft) vorgenommen und zusätzlich erhoben werden, ob eventuell weitere Erkrankungen (Komorbiditäten) bestehen, die ebenso Atemnot erzeugen.
Biologika haben die Therapie von schwerem Asthma revolutioniert
Bringt man die Symptome bei schwerem Asthma trotz herkömmlicher Medikamente nicht oder nicht ausreichend in den Griff, spricht man von unkontrolliertem Asthma. Hier kommen heute Wirkstoffe, die gezielt an spezifischen Stellen des Immunsystems eingreifen, sogenannte Biologika, zum Einsatz. Diese ermöglichen nicht nur eine patientenspezifische, individuelle Behandlung. Damit kann darüber hinaus erstmals eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität von schweren Asthmatikern erreicht und die Anwendung von hochdosiertem oralen Kortison vermieden werden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.