Der dringende Termin beim Arzt oder der Ärztin, das wichtige Gespräch mit der Versicherung, die Nachfrage beim Kundenservice – solche Anrufe aufzuschieben oder sogar ganz zu vermeiden, ist keine Seltenheit. Jeder Dritte (36 Prozent) hat schon einmal aus Angst vor dem Telefonieren notwendige Anrufe aufgeschoben.
Besonders ausgeprägt ist dies unter den Jüngeren: 44 Prozent der 16- bis 29-Jährigen gaben laut einer Umfrage des deutschen Branchenverbandes Bitkom an, Telefonate aus Angst bereits aufgeschoben zu haben. Insgesamt 33 Prozent der Befragten gaben explizit an, sich oft unwohl dabei zu fühlen, mit fremden Leuten zu telefonieren. Ebenfalls ein Drittel (32 Prozent) vereinbart Termine bei Dienstleistern wie Friseursalons oder Arztpraxen generell lieber per Mail oder Buchungsplattform, statt anzurufen.
Aber auch im Freundeskreis und innerhalb Familien schreiben 40 Prozent der Befragten lieber eine Nachricht als anzurufen – unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren bevorzugt mit 52 Prozent sogar knapp mehr als die Hälfte Text gegenüber einem Anruf.
Schnelle Reaktion erforderlich
„Die Angst vor dem Telefonieren entsteht heute oft, weil wir uns an Nachrichten gewöhnt haben, bei denen wir Zeit zum Formulieren haben – während ein Anruf schnelle Reaktion erfordert, ohne die Möglichkeit, nonverbale Signale oder Emojis zur Unterstützung zu nutzen“, erklärt Dr. Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom.
Besonders jüngere Menschen, die mit Kurznachrichten aufgewachsen seien, empfänden spontane Telefonate daher häufig als aufdringlich oder unangenehm. Wohl auch deshalb kündigen 35 Prozent der Befragten ihren Anruf bei Freunden und Familie in der Regel vorab per Nachricht an. Selbst würden gerne 32 Prozent eine Nachricht bekommen, bevor sie angerufen werden.
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