„Wollte nur überleben“

Hamas-Geisel: „Wurde gedemütigt und misshandelt“

Ausland
13.03.2025 11:20

Die freigelassene Hamas-Geisel Omer Wenkert (23) berichtet über zutiefst traumatische Erlebnisse am 7. Oktober 2023 und während der Geiselhaft. Er sei gedemütigt, geschlagen und misshandelt worden. An seinem Geburtstag habe er sich nur eines gewünscht: diesen Horror „zu überleben“.

Während des Hamas-Massakers im israelischen Grenzgebiet habe sich Omer Wenkert in einem Schutzraum versteckt. Terroristen hätten immer wieder Handgranaten in den bunkerartigen Raum geworfen.

Die Angreifer hätten auch in den Raum geschossen und ein Feuer gelegt. „Ich habe mich mit Leichen zugedeckt, um mich zu schützen.“

Omer Wenkert kurz vor seiner Freilassung
Omer Wenkert kurz vor seiner Freilassung(Bild: APA/AP Photo/Abdel Kareem Hana)

Seine Freundin Kim, mit der er am Nova-Musikfestival teilgenommen hatte, wurde getötet. Nachdem Wenkert den Bunker verlassen hatte, um nicht zu verbrennen, wurde er von Bewaffneten verschleppt.

Auch Kinder prügelten auf ihn ein
Nach der Entführung in den Gazastreifen sei er nur mit Unterhose bekleidet durch dicht bevölkerte Wohngebiete gefahren worden, erzählte Wenkert. „Um mich herum war eine Menschenmasse, die mich mit Ziegelsteinen und Eisenstangen angegriffen hat, mit allem, mit dem man zuschlagen kann“, berichtete er.

Unter den mehreren Hundert zivilen Angreifern seien auch Kinder gewesen. Ein etwa dreijähriges Kind auf den Schultern seines Vaters habe sich an den Schlägen beteiligt. Es seien Momente schlimmster Demütigung gewesen.

Omer Wenkert vor dem Massaker am 7. Oktober
Omer Wenkert vor dem Massaker am 7. Oktober(Bild: AP/Hostage's Family Forum via AP)

Demütigungen und Misshandlungen
Während der Geiselhaft hätten die Terroristen ihn in einen winzigen unterirdischen Raum mit etwa einem Meter Durchmesser gesperrt. Dort hätten sie ein Loch gegraben, in dem er seine Notdurft verrichten musste. Immer wieder sei es zu Demütigungen und Misshandlungen gekommen. Er habe etwa vergammeltes Essen bekommen und sei mit Parasitenspray eingesprüht worden. „Sie sprühten auf mein Gesicht, meinen Körper, mein Geschirr und meine Zahnbürste.“

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Sie sprühten Parasitenspray auf mein Gesicht, meinen Körper, mein Geschirr, mein Essen und meine Zahnbürste.

Omer Wenkert

Schläge mit Eisenstange zum Geburtstag
„An meinem Geburtstag wurde ich mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen“, erzählte er. „Ich sagte mir, dies ist der schlimmste Moment meines Lebens.“ Weinend habe er sich dann selbst zum Geburtstag gewünscht, „das zu überleben“.

Nach 505 Tagen Geiselhaft war Wenkert im vergangenen Monat im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas freigekommen – am selben Tag wie die Austro-Geisel Tal Shoham.

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