Verletzte sich selbst

Bürgermeister: „Wollte mich in Opferrolle bringen“

Niederösterreich
20.02.2025 22:35

Der angebliche Angriff auf Vösendorfs Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) sorgte für großes Aufsehen – bis hin zur Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hagelte es empörte Reaktionen. Nun kommt die überraschende Wende: Koza gesteht, sich selbst in eine „Opferrolle“ gebracht zu haben – und tritt als Bürgermeister zurück.

Der Vorfall ereignete sich am 5. Dezember letzten Jahres: Koza schilderte damals gegenüber der „Krone“, dass ihn ein Unbekannter im Schlosspark abgepasst, niedergeschlagen und mit dem Tod bedroht habe.

Bilder von Verletzungen sorgten für Aufsehen
Seine Frau teilte Bilder seiner Verletzungen in den sozialen Medien. „Die morgige Sitzung überlebst du nicht!“, soll der Täter gesagt haben – eine Anspielung auf die bevorstehende Gemeinderatssitzung.

Nach einer Anzeige leitete die Polizei Ermittlungen ein. Die Gemeinderatssitzung wurde unter verstärktem Polizeischutz abgehalten, verlief jedoch ohne Zwischenfälle. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) übernahm den Fall.

Plötzliche Wende – Koza nun selbst Beschuldigter
Der stellt sich nun aber offenbar völlig anders dar. Koza hat die Attacke vorgetäuscht. Laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wird er nun nicht mehr als Opfer, sondern als Beschuldigter geführt. Er wurde bereits von der Polizei zur Einvernahme geladen.

Kozas Anwalt Sascha Flatz bestätigte am Abend gegenüber Medien das Eingeständnis. „Er hat sich die Verletzung tatsächlich selbst zugefügt“, sagte er etwa gegenüber dem ORF. Die Einvernahme seines Mandanten soll durch die Polizei und das LSE in den kommenden Tagen stattfinden. Danach werde über einen möglichen Strafantrag wegen des Verdachts der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung entschieden.

Hannes Koza sprach ausführlich über die angebliche Tat – seine Familie stehe unter Schock, ...
Hannes Koza sprach ausführlich über die angebliche Tat – seine Familie stehe unter Schock, meinte er damals zur „Krone“.(Bild: Imre Antal)

Koza zieht Konsequenzen
Auf Facebook räumte Koza nun ein, Fehler gemacht zu haben: „Die persönlichen Angriffe und ständigen Anzeigen gegen mich und meine Frau wurden mehr anstatt weniger. Diese Situation hat mich psychisch mehr belastet, als ich zugeben wollte und konnte.“ Er habe sich in eine Opferrolle bringen wollen, „in der Hoffnung, dass die persönlichen Angriffe damit endlich aufhören“. Der Politiker zog persönliche Konsequenzen und verkündete seinen Rücktritt als Bürgermeister.

Anmerkung der Redaktion: Die „Krone“ hat entschieden, vorangegangene Artikel über Kozas Darstellungen offline zu nehmen.

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