Bis 2015

Unrentabel: Bank Austria macht 67 Filialen dicht

Wirtschaft
03.07.2013 14:38
Alle paar Hundert Meter eine Bankfiliale - das wird auch in Großstädten wie Wien bald Vergangenheit sein. Bis 2015 macht die österreichische UniCredit-Tochter Bank Austria 67 oder ein Viertel ihrer 270 klassischen Privatkundenfilialen im Inland dicht. Parallel dazu wird das Internetbanking hochgerüstet. Das hat die Bank am Mittwoch bekannt gegeben, zugleich aber versichert: "Die Bank Austria wird keine Onlinebank."

Mit der am Mittwoch erfolgten Ankündigung macht die heimische UniCredit-Tochter jetzt Ernst, nachdem Chef Willibald Cernko bereits im Februar die Schließung von rund 100 Filialen in Aussicht gestellt hatte (siehe Infobox). Man sei ohnehin schon "Nachzügler", Österreich sei "overbanked" und "overbranched", so der Bank-Austria-Chef damals.

Selbstbedienungsfilialen oder Zusammenlegungen
Die Hälfte der nun betroffenen 67 Standorte "unterkritischer Größe" werde mit benachbarten Filialen zusammengelegt, die andere Hälfte zu neuen Selbstbedienungsstandorten, teilte die Bank am Mittwoch mit. In den 67 Filialen sind heute 200 Mitarbeiter beschäftigt, der Löwenanteil davon in Wien.

Die Bank hielt fest, dass die 200 Stellen bereits in dem seit zwei Jahren laufenden Personalabbau enthalten seien, demzufolge bis 2015 der Mitarbeiterstand im Inland um 800 sinken soll. Zahlreiche Mitarbeiter sollen nun in die größeren Filialen oder in neue "Smart Banking"-Einheiten in Beratungsdienste wechseln.

Mehr als 100 Millionen Euro für "virtuelle Filiale"
Weil immer weniger Kunden für Bankgeschäfte in die Filialen kommen, liegt der große Schwerpunkt jetzt im Ausbau des Internetbankings. Bank-Austria-Vorstand Helmut Bernkopf kündigte für die nächsten drei bis vier Jahre Investitionen von zusätzlich 100 Millionen Euro an, um das "Smart Banking"-Modell umzusetzen. Der größte Teil fließt in moderne Technologien, ausgedehnte Beratung über Videotelefonie, E-Mail, Telefon und SMS sowie Terminals.

Ausdehnung nach Westen
Aus den bisher fast zwei Dutzend Video-Bankberatern sollen bis zum Jahreswechsel 80 werden, bis 2020 rund 400. Auch in klassischen Filialen können bei Bedarf Experten über Videotelefon beigezogen werden, hieß es. In Wien und anderen größeren Städten in den Bundesländern entstehen neue Beratungszentren, wo 50 Experten und mehr unter einem Dach sind.

Mit dem Hochrüsten beim Internetbanking will die UniCredit-Tochter in Österreich auch geografisch neue Kunden ansprechen. Etwa im Westen des Landes.

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