Derzeit nur in Klinik

Ärzte drängen auf Änderung bei Herz-Untersuchung

Tirol
27.11.2024 15:00

Sollen Herzkatheter-Untersuchungen in Tirol nur an der Klinik Innsbruck und in Lienz durchgeführt werden? Über diese Frage gibt es seit Monaten Kontroversen. Immer mehr Ärzte sprechen sich für ein zusätzliches Angebot aus. Nun wurde eine Petition gestartet. 

Das Krankenhaus St. Johann hat ein neues Labor eingerichtet, in dem man unter anderem Herzkatheter-Untersuchungen durchführen könnte. Doch für diese spezielle Leistung gibt es keine Genehmigung. Wie berichtet, sind in Tirol als Anlaufstellen laut Bundesvorgabe nur die Klinik Innsbruck und das Krankenhaus Lienz vorgesehen. Die Idee dahinter: für hoch spezialisierte Untersuchungen sind Zentren mit hohen Fallzahlen effizienter.

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Der Ausbau braucht Zeit. Umso wichtiger ist es, sich jetzt Gedanken zu machen.

Christian Hengl, Internist und Notfallmediziner

Bedarf steigt rasch, Engpässe befürchtet
Doch ist das sinnvoll, wenn der Bedarf aufgrund der älter werdenden Gesellschaft rasch steigt? Etwa 40 Prozent aller Todesfälle in Österreich sind auf eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems zurückzuführen. Erkrankungen der Herzkranzgefäße können in einem Herzkatheter-Labor untersucht und behandelt werden. Immer mehr Tiroler Ärzte sehen die Notwendigkeit, Herzkatheter-Labore auch regional zu etablieren.

An die 40 Mediziner aus dem Unterland haben bisher eine neue Petition für ein Herzkatheder-Labor am Krankenhaus St. Johann unterschrieben. „Die Zahl der notwendigen Untersuchungen nimmt stetig zu. Das führt zwangsläufig zu immer längeren Wartezeiten“, erklärt Internist und Notfallmediziner Christian Hengl, Sprecher der Initiative. Bereits in der Vergangenheit habe es immer wieder Probleme gegeben.

An der Klinik Innsbruck wurde das Herzkatheterlabor zuletzt ausgebaut. Nun wird evaluiert, ob das für die Versorgung reicht.  (Bild: Spiegltec GmbH)
An der Klinik Innsbruck wurde das Herzkatheterlabor zuletzt ausgebaut. Nun wird evaluiert, ob das für die Versorgung reicht. 

Die Ärzte sehen die Landesregierung in der Pflicht, das regionale Angebot zu forcieren, auch wenn der Großgeräteplan des Bundes das derzeit nicht vorsieht. Hengl: „Der Ausbau braucht Zeit. Umso wichtiger ist es, sich jetzt Gedanken zu machen.“

Bis Ende 2025 soll klar sein, ob Ausbau nötig ist
Ausgebaut wurde das Angebot in diesem Jahr zwar, aber eben am Standort Klinik Innsbruck. Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) verweist darauf, dass diese Laborerweiterung nun evaluiert werde. Bis Ende 2025 soll klar sein, ob es weitere Angebote braucht.

Im KH St. Johann wird die neue Anlage indessen für viele andere Untersuchungen und Eingriffe schon intensiv genutzt. Die Auslastung ist auch ohne Herzkatheter-Untersuchungen hoch.

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