"Ich kann sagen, dass es dem Präsidenten gut geht", versicherte Obamas Sprecher Jay Carney in einer Pressekonferenz im Weißen Haus, zu der sich die US-Regierung anlässlich des Wirbels gezwungen sah, obgleich AP unmittelbar nach Aussendung des gefälschten Tweets mit einer Korrekturmeldung reagiert hatte: "Keine Explosionen im Weißen Haus, Barack Obama ist nicht verletzt", stellte die Nachrichtenagentur in einer Kurzmitteilung an ihre 1,9 Millionen Follower klar und schaltete daraufhin das Konto ab.
Die kurze Zeit zwischen den beiden Tweets reichte jedoch aus, um an den Börsen Chaos zu stiften. Unmittelbar nach der gefälschten Nachricht fiel der US-Aktienindex Dow Jones um 0,9 Prozent, der Index S&P 500 um 0,8 Prozent. Letzterer verlor laut Reuters-Daten binnen drei Minuten vorübergehend 136,5 Milliarden Dollar (104,7 Milliarden Euro) an Wert. Kurzzeitig legten auch die US-Staatsanleihen deutlich zu. Ein Händler sprach von "Chaos pur", ehe sich beide Börsenbarometer nach der Entwarnung wieder erholten.
"Auf Wiedersehen, Obama"
Zu dem Hackerangriff bekannten sich Anhänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad: "Ups! AP wird von der Syrischen Elektronischen Armee bloßgestellt! Auf Wiedersehen, Obama", schrieb die Gruppe auf ihrem Twitter-Account. Die Syrische Elektronische Armee hatte in den vergangenen Monaten bereits die Twitter-Konten der Nachrichtenagentur AFP und des US-Fernsehsenders CBS kurzzeitig gekapert, um Falschmeldungen oder Propaganda zu verbreiten.
Die US-Bundespolizei FBI und die Börsenaufsicht SEC kündigten an, der gefälschten Agenturnachricht nachzugehen, nannten aber keine Details zu den Ermittlungen.
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