"Angriff auf Obama"

Gefälschter Tweet stürzt US-Börsen ins Chaos

Wirtschaft
24.04.2013 09:12
"Eilmeldung: Zwei Explosionen im Weißen Haus und Barack Obama ist verletzt" - mit dieser über Twitter verbreiteten Nachricht versetzte die US-Nachrichtenagentur Associated Press am Dienstag die Welt in Schrecken. Die Börsenwerte sackten daraufhin in den Keller: Binnen drei Minuten verloren die im S&P-500-Index notierten Aktien laut Reuters 136,5 Milliarden US-Dollar an Wert. Was in dem anfänglichen Chaos zunächst niemand wusste: Die Meldung über den Angriff auf den Präsidenten war von syrischen Aktivisten gefälscht worden, die sich in das Twitter-Konto gehackt hatten.

"Ich kann sagen, dass es dem Präsidenten gut geht", versicherte Obamas Sprecher Jay Carney in einer Pressekonferenz im Weißen Haus, zu der sich die US-Regierung anlässlich des Wirbels gezwungen sah, obgleich AP unmittelbar nach Aussendung des gefälschten Tweets mit einer Korrekturmeldung reagiert hatte: "Keine Explosionen im Weißen Haus, Barack Obama ist nicht verletzt", stellte die Nachrichtenagentur in einer Kurzmitteilung an ihre 1,9 Millionen Follower klar und schaltete daraufhin das Konto ab.

Die kurze Zeit zwischen den beiden Tweets reichte jedoch aus, um an den Börsen Chaos zu stiften. Unmittelbar nach der gefälschten Nachricht fiel der US-Aktienindex Dow Jones um 0,9 Prozent, der Index S&P 500 um 0,8 Prozent. Letzterer verlor laut Reuters-Daten binnen drei Minuten vorübergehend 136,5 Milliarden Dollar (104,7 Milliarden Euro) an Wert. Kurzzeitig legten auch die US-Staatsanleihen deutlich zu. Ein Händler sprach von "Chaos pur", ehe sich beide Börsenbarometer nach der Entwarnung wieder erholten.

"Auf Wiedersehen, Obama"
Zu dem Hackerangriff bekannten sich Anhänger des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad: "Ups! AP wird von der Syrischen Elektronischen Armee bloßgestellt! Auf Wiedersehen, Obama", schrieb die Gruppe auf ihrem Twitter-Account. Die Syrische Elektronische Armee hatte in den vergangenen Monaten bereits die Twitter-Konten der Nachrichtenagentur AFP und des US-Fernsehsenders CBS kurzzeitig gekapert, um Falschmeldungen oder Propaganda zu verbreiten.

Die US-Bundespolizei FBI und die Börsenaufsicht SEC kündigten an, der gefälschten Agenturnachricht nachzugehen, nannten aber keine Details zu den Ermittlungen.

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