Hätte die Fluglinie im Vorjahr nicht das Ruder herumgerissen und nicht die drastischen Sanierungsschritte gesetzt, wäre das Jahr 2012 mit 200 Millionen Euro Verlust zu Ende gegangen, zeigen Berechnungen des Vorstands.
"Theoretisch", wie ergänzt wird, denn mit solchen Verlusten hätte die Airline das Jahr nicht überlebt. Nun endete das Jahr mit einem operativen Verlust von zehn Millionen Euro, nach Sondereffekten gab es sogar ein operatives Plus von 65 Millionen Euro.
Vorstand: "Der Markt ist gut"
Für 2013 spricht der Vorstand von einem guten Start. Heuer ist operativ ein kleiner einstelliger Millionengewinn angepeilt. Der Umsatz soll um rund 60 Millionen Euro steigen. Die AUA legt ihren Prognosen ein leichtes Passagierwachstum zugrunde. "Der Markt ist gut. Es gibt keine Anzeichen für eine Marktschwäche", sagte Vertriebsvorstand Karsten Benz.
Ziele für 2013: Höhere Auslastung und neue Business-Kunden
Unrentable Strecken wurden schon gestrichen. Profitabler unterwegs sein will die AUA im Flugbetrieb heuer durch weniger Flugstunden. Nach Flugzeugverkäufen sind die Kapazitäten zurückgenommen worden. Die Auslastung soll steigen. Auch will die Airline mehr "teurere" (Premium-)Sitze verkaufen.
Auf den umgerüsteten Langstreckenflugzeugen hofft der Konzern, von anderen Airlines Business-Kunden zurückzugewinnen. Auf der Langstrecke setzt die AUA auf spätere Expansionshoffnungen. Die Lufthansa unterstütze ihre Tochter, wurde wiederholt betont, "wir müssen zeigen, dass wir unsere Hausaufgaben machen können", so Albrecht.
Erstmals seit vielen Jahren neue Mitarbeiter
Die Kosten müssen weiter runter. Erstmals seit vielen Jahren stellt die AUA heuer aber auch Mitarbeiter ein. Nach den massiven Abgängen durch den Betriebsübergang 2012 werden heuer 150 Leute neu angestellt - konkret bis zu 100 Flugbegleiter, 13 Piloten, über 40 Stationsmitarbeiter. Dem steht in Verwaltung bzw. Technik der geplante Abbau von ebenfalls rund 150 Jobs gegenüber. Der Vorstand will gleichzeitig Doppelgleisigkeiten bei AUA und Tyrolean abbauen.
Betriebsübergang zu Tyrolean laut Albrecht rechtens
Der AUA-Chef geht auch davon aus, dass der Betriebsübergang von Austrian auf Tyrolean rechtens war. Er sieht die Causa demnach bei den Richtern in guten Händen. Einen Plan B für den Fall, dass die AUA die Prozesse verliert, gebe es nicht, weil man davon ausgehe, dass die Gerichte im Sinne der AUA entscheiden werden, sagte Albrecht.
Fluglinie mit Klagen eingedeckt - demnächst erste Urteile
Zur Vorgeschichte: Im vergangenen Juli hatte die AUA den Bord-Kollektivvertrag aufgekündigt, um Kosten zu sparen. Daraufhin kündigte die Gewerkschaft den Tyrolean-KV. Seit dem Flugbetriebsübergang von AUA auf Tyrolean sind Unternehmensrichtlinien in Kraft, die im Wesentlichen auf den Bestimmungen des (aufgekündigten) Tyrolean-KV basieren. Pilotenvertreter deckten die AUA mit Klagen ein.
Noch im März oder im April erwartet die Gewerkschaft ein Urteil des Obersten Gerichtshofs, ob der aufgekündigte AUA-Kollektivvertrag für das fliegende Personal weiter gilt oder nicht. Beim Arbeits- und Sozialgericht steht zusätzlich unter anderem eine Entscheidung an, ob der Flugbetriebsübergang auf Tyrolean rechtens war oder nicht.
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