Nach Amoklauf

Präsident Obama: “Diese Tragödien müssen enden”

Ausland
17.12.2012 06:56
US-Präsident Barack Obama hat nach dem Schulmassaker von Connecticut mit insgesamt 27 Toten entschlossenes Handeln gegen die Waffengewalt gefordert. In einer ebenso bewegenden wie kraftvollen Rede bei einer Trauerfeier in Newtown sagte Obama, es sei das vierte Mal in seiner Präsidentschaft, dass er nach einer Massenschießerei in eine trauernde Gemeinde komme, um Trost zu spenden. "Wir können das nicht mehr tolerieren. Diese Tragödien müssen enden", so Obama.

Obama sprach am Sonntagabend Ortszeit bei einer ökumenischen Trauerfeier im Auditorium einer High School in Newtown vor den trauernden Angehörigen und Gemeindemitgliedern. Selbst Vater von zwei Töchtern, sagte der Präsident, es sei die erste Pflicht der Gesellschaft, ihre Kinder zu schützen. Er stellte die Frage, ob die USA als Nation wirklich diese Pflicht erfüllten. "Die Antwort ist Nein. Wir tun nicht genug."

Obama räumte ein, dass "kein einziges Gesetz oder Bündel von Gesetzen Böses ausrotten kann". Aber das sei keine Entschuldigung für Untätigkeit. "Ganz sicher können wir es besser machen als bisher." Es gebe keine andere Wahl. Der Präsident kündigte zwar nicht direkt Schritte zu einer Verschärfung von Waffengesetzen an, aber er versprach: "In den kommenden Wochen werde ich meine Macht im Amt zu Bemühungen nutzen, die darauf abzielen, weitere Tragödien wie diese zu verhindern."

In den USA ist die Waffenlobby allerdings sehr mächtig. Sie wehrte bisher Forderungen nach schärferen Gesetzen stets ab. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten befinden sich mehr Waffen im Privatbesitz als in jedem anderen Land der Welt - Statistiker gehen von 270 Millionen aus (Stand 2007). Mehr als 40 Prozent aller US-Haushalte besaßen im vorigen Jahr eine Schusswaffe.

Motiv des Schützen ist nach wie vor unklar
Die Polizei in Newton hatte am Sonntag zugeben müssen, dass das Motiv des Täters weiter im Dunkeln liegt. Keiner kann sich bisher erklären, warum der 20-jährige Adam Lanza am Freitag in die Volksschule eingedrungen ist und 20 Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren sowie sechs Erwachsene erschossen hat. Wie Paul Vance von der Staatspolizei in Connecticut mitteilte, gab Lanza Hunderte von Schüssen ab - und hatte noch mehrere Hundert Schuss Munition, als er sich selbst tötete. Bereits am Samstag hatte der zuständige Gerichtsmediziner mitgeteilt, dass die Getöteten je bis zu elf Mal von Kugeln getroffen worden seien (siehe Infobox).

Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, Lanza habe zuerst in Newtown seine Mutter erschossen und sei dann in deren Auto zur Schule gefahren. Um das dortige Sicherheitssystem zu umgehen, habe er ein Fenster zertrümmert und sei dann ins Gebäude geklettert. Zunächst seien die Direktorin und die Schulpsychologin auf einem Flur erschossen worden. Danach habe der Schütze dann in zwei Klassenzimmern alle Menschen erschossen, die er darin vorfand.

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