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Handels-KV: Keine Einigung in erster Verhandlungsrunde

Wirtschaft
24.10.2012 20:27
Ohne Einigung ist am Mittwoch die erste Verhandlungsrunde für die Gehaltsabschlüsse im Handel unterbrochen worden. Sowohl Gewerkschaft als auch Arbeitgeber beschrieben das Gesprächsklima im Anschluss als "sehr gut und konstruktiv". Beide Seiten legten ihre Positionen dar, in Detailverhandlungen sei man aber noch nicht gegangen, sagten die Verhandlungsführer beider Seiten. Weiterverhandelt wird bereits kommenden Mittwoch, den 31. Oktober.

Einig wurde man sich in der ersten Runde lediglich über die Inflationsrate, die für die Bewertung des Gehaltsabschlusses herangezogen wird. Für den Zeitraum Oktober 2011 bis September 2012 wird von einer Teuerung von 2,65 Prozent ausgegangen. Wie viel die Arbeitgeber draufpacken würden, verriet Chefverhandler Peter Buchmüller, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Salzburg, nicht. Auch Manfred Wolf von der Gewerkschaftsseite war kein Prozentsatz zu entlocken.

Arbeitnehmer fordern "kräftige reale Gehaltserhöhung"
Im Vorfeld hatten die Arbeitnehmervertreter von der Forderung nach einer "kräftigen realen Gehaltserhöhung deutlich über der Inflationsrate" gesprochen. Die Gewerkschaft GPA-djp stieg zudem mit einer sechsten Urlaubswoche in den Ring. Außerdem verlangen die Arbeitnehmervertreter die Übernahme der Internatsberufsschulkosten für Lehrlinge sowie Zulagen für Angestellte in Lager und Logistik.

Die Arbeitgeber wollen einen flexibleren Kollektivvertrag - vor allem in puncto Samstagsarbeit und Ausbezahlung von Resturlaub. Bei der Zuschlagsregelung und den Bestimmungen der Samstagsarbeit verständigten sich die Sozialpartner am Mittwoch aber darauf, diese Themen in eigenen Arbeitsgruppen zu behandeln und nicht, wie zuletzt noch von Buchmüller gewünscht, in die KV-Verhandlungen mitaufzunehmen.

Derzeit beträgt das Mindestgehalt im Handel 1.350 Euro brutto für Vollzeitkräfte. Für GPA-Vizechef Karl Proyer muss es diesmal Richtung 1.400 Euro gehen. "Damit den Menschen netto real etwas bleibt, muss die Erhöhung zumindest um einen Prozentpunkt über der Inflationsrate liegen", hatte Proyer vor Kurzem gesagt.

Handel schließt traditionell unter Metallern ab
Traditionell schließt der Handel aber unter den Metallern ab, bei denen man sich zuletzt in der Maschinen- und Metallwarenindustrie auf ein Lohnplus von 3,0 bis 3,4 Prozent geeinigt hatte.

Der Handelskollektivvertrag gilt für rund 530.000 Beschäftigte (davon etwa 17.600 Lehrlinge) und ist damit der größte KV in Österreich. 2011 einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Gehälter um durchschnittlich 3,6 Prozent, mindestens jedoch 50 Euro.

Nachdem sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite nun in der ersten Runde nicht geeinigt haben, was als ziemlich sicher galt, wird bereits am 31. Oktober weiterverhandelt. Als zusätzliche Verhandlungstermine bleiben zudem noch 13., 20. und 27. November.

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