Deutschland erhöht die umstrittene Gasspeicherumlage ab Juli von 1,86 Euro auf 2,50 Euro pro Megawattstunde. Das hat auch massive Auswirkungen auf die österreichischen Importe aus und Exporte nach Deutschland. Die Regierung in Wien erneuerte aus gegebenem Anlass ihre Kritik.
„Die Gasspeicherumlage verteuert den Bezug von nicht-russischem Gas und erschwert damit die Diversifizierung unserer Gasversorgung“, teilte Energieministerin Leonore Gewessler am Dienstag mit. „Durch die Erhöhung wird diese Situation weiter verschärft“, kritisierte hingegen Gewessler. Aus Sicht heimischer Fachleute sei die Umlage europarechtswidrig, erinnerte sie. Gespräche mit Deutschland für eine Rücknahme haben bisher aber offenbar nicht gefruchtet. Daher hat die EU-Kommission im März ein Pilotverfahren als ersten Schritt im Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. „Wir erwarten uns, dass nun rasch nächste Schritte folgen“, so die Ministerin.
Was ist die Gasspeicherumlage?
Die Gasspeicherumlage ist ein Aufschlag auf den Gaspreis, der im Rahmen der Energiekrise eingeführt wurde. Deutschland will mit der Umlage die Kosten für die Gasspeicherung abdecken. Die Umlage war 2022 wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf den Energiemarkt zunächst in Höhe von 59 Cent pro Megawattstunde eingeführt worden.
So begründen die Deutschen die Erhöhung der Abgabe
Damals hatte die deutsche Regierung die Mindestfüllmengen festgelegt, um hinreichende Gasreserven vor allem während des Winters sicherzustellen. Die aktuelle Anhebung begründete die Trading Hub Europe GmbH damit, dass 2022 zu Auffüllen der Speicher Gas zu hohen Preisen eingekauft werden musste, das später aber zu deutlich niedrigeren Preisen verkauft worden sei. Ursache sei einerseits die Entwicklung auf dem Weltmarkt und andererseits ein deutlicher Rückgang des Gasverbrauchs in Deutschland.
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