Mutterseelenallein wurden die 500 Mädchen und Buben aus Afghanistan, Pakistan oder Algerien von Schleppern nach Österreich gebracht, damit sie bei uns einen Asylstatus beantragen - und ihre Eltern später problemlos nachkommen können. Während österreichische Kinder morgens in die Schule gehen, um lesen, schreiben und rechnen zu lernen, können die Flüchtlingskinder in der Erstaufnahmestelle zumindest freiwillig an sogenannten Beschäftigungskursen teilnehmen.
"Alle Minderjährigen sollten Regelschule besuchen können"
Dem SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak ist genau das ein Dorn im Auge. "Alle Minderjährigen in Österreich sollten eine Regelschule besuchen können. Sonst brauchen wir uns nicht wundern, wenn junge Asylwerber später zu Sozialfällen werden oder in die Kriminalität abrutschen", erklärte er.
Indes hat das Burgenland bei der Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen eingelenkt, denn bislang fühlte sich dort das Jugendamt nicht zuständig. Beim Asylgipfel mit den Bundesländern kommende Woche wird die Innenministerin auf die Erfüllung der Quoten pochen. "Gerade wenn es um Kinder geht, müssen alle ihren Beitrag leisten", so Mikl-Leitner.
Zahl der Anträge im Vergleich zu Vorjahren stark gestiegen
Die Asylzahlen der unbegleiteten Jugendlichen sind mittlerweile alarmierend und steigen unaufhörlich. Wurden im Vorjahr 718 Asylanträge aus dieser Personengruppe bis Ende August eingebracht, waren es heuer im selben Zeitraum bereits 1.109. In früheren Jahren gab es solche Phänomene nicht. Beispielsweise wurden 2007 im gesamten Jahr gerade einmal 582 Anträge von unbegleiteten Jugendlichen gezählt.
Die mit Abstand größte Gruppe an "vorausgeschickten" Kinder stellen Jugendliche aus Afghanistan - von ihnen wurden heuer 776 Anträge verzeichnet. Dahinter folgen junge Asylwerber aus Pakistan mit 95 Anträgen, gefolgt von Algerien mit 44 Anträgen.
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