Der US-amerikanische Bildhauer Richard Serra ist tot. Er starb am Dienstag (Ortszeit) im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in New York an einer Lungenentzündung. Er galt als einer der wichtigsten Bildhauer der Gegenwart. Seine riesigen und schweren Stahlskulpturen wurden in zahlreichen renommierten Ausstellungshäusern gezeigt und fanden sich im öffentlichen Raum, wo sie auch aneckten.
Serra, am 2. November 1938 in San Francisco als Sohn eines spanischen Vaters und einer russischen Mutter geboren, schuftete in seiner Jugend in Stahlwerken, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach einem Studium zog er 1966 nach New York, wo er begann, Kunst aus Materialien wie Metall, Glasfaser und Gummi zu schaffen.
„Tilted Arc“ wurde geschmäht
Nachdem er in den frühen 1980er-Jahren nach Spanien gereist war, um die mozarabische Architektur zu studieren, erlangte sein Werk in Europa und mit Einzelausstellungen in großen Museen in Deutschland und Frankreich Bekanntheit. Obwohl er später sehr populär wurde, verlief seine Karriere nicht immer glücklich. So fand eines seiner Werke aus dem Jahr 1981 so wenig Anklang, dass es in Lower Manhattan aus dem öffentlichen Raum entfernt wurde. „Tilted Arc“, eine 36 Meter lange Stahlstange, gilt heute als eines der am meisten geschmähten öffentlichen Kunstwerke in der Geschichte der Stadt.
Serra legte aber gar keinen Wert auf Popularität: „Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen“, sagte der Amerikaner einmal und genau so machte er auch seine Kunst: groß, hart, kompromisslos – und immer bereit, zu provozieren.
Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen.
Richard Serra
Besonders geschätzt wurde Serras Arbeit im Heimatland seines Vaters, wo das Reina-Sofia-Museum 1992 eine Retrospektive seines Werks zeigte und das Guggenheim-Museum in Bilbao ihm eine eigene Ausstellung widmete. Aber auch zu Deutschland hatte er eine besondere Beziehung.
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