Überraschung

Schwangere Google-Managerin wird Yahoo-Chefin

Web
17.07.2012 09:44
Marissa Mayer wird neue Chefin des US-Internetkonzerns Yahoo. Mayer, die bisher für den Konkurrenten Google arbeitete, ist bereits der dritte Yahoo-CEO binnen einem Jahr. Die Entscheidung des Yahoo-Aufsichtsrats kommt überraschend - unter anderem, da Mayer schwanger ist. Dies sei Yahoo zwar bekannt gewesen, aber "nicht erörtert" worden, so eine unternehmensnahe Quelle gegenüber dem Blog "All Things Digital".

Mayer nimmt am Dienstag ihre Arbeit auf, wie Yahoo am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Sie fühle sich "geehrt" und sei "überglücklich", erklärte die Informatikerin.

Mayer war als Nummer 20 eine der ersten Mitarbeiterinnen bei Google. Sie fing vor 13 Jahren bei der aufstrebenden Internetfirma an und verantwortete lange Zeit das wichtige Suchmaschinen-Geschäft, war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Sie gilt als verantwortlich für das schlichte Design der Website. 

"Ziemlich einfache Entscheidung" für Yahoo
Zuletzt leitete die 37-Jährige die Geo-Dienste und lokalen Services bei Google. Sie habe eine "fantastische Zeit bei Google gehabt", sagte Mayer der "New York Times", die als erstes über den Wechsel berichtet hatte. Es sei aber letztlich eine "ziemlich einfache Entscheidung" gewesen, den neuen Job anzutreten. Yahoo sei schließlich eine der besten Marken im Internet.

Prominentes Google-Gesicht
Laut "New York Times" hat Marissa Mayer erst am Montagnachmittag per Telefon gekündigt. Sie war neben den zwei Gründern Larry Page und Sergey Brin sowie dem langjährigen Konzernchef und jetzigen Verwaltungsratsvorsitzenden Eric Schmidt eines der wenigen bekannten Gesichter von Google. Ihre Ernennung bei Yahoo kommt auch aus diesem Grund überraschend. Weithin war erwartet worden, dass Yahoos Interims-CEO Ross Levinsohn den Posten übernimmt.

Viel Ärger mit vorherigen Yahoo-Chefs
Im Mai war Mayers Vorgänger Scott Thompson, der vom eBay-Bezahldienst PayPal gekommen war, nach knapp sechs Monaten im Amt wegen eines Streits über seine akademische Ausbildung zurückgetreten. Er hatte in seinem Lebenslauf - offenbar jahrelang - fälschlicherweise einen Titel in Informatik geführt. Thompson hatte Carol Bartz abgelöst. Sie wurde im September entlassen, da es ihr nicht gelang, dem Unternehmen neuen Schwung zu verleihen. Auch ihr Abgang entwickelte sich für Yahoo zum PR-Desaster, nachdem Bartz sich öffentlich über ihre Entlassung beschwerte und eine Millionenabfindung kassierte.

Yahoo braucht dringend Stabilität
Nach den ersten Berichten von der Ernennung Mayers stieg der Kurs der Yahoo-Aktie um 3,3 Prozent. Nach Einschätzung von Analysten braucht der Konzern nun vor allem Stabilität: Der Internetpionier steht im überlebenswichtigen Werbegeschäft unter enormen Druck - ausgerechnet vonseiten Googles. Bei der Internetsuche hatte sich Yahoo bereits mit dem Software-Konzern Microsoft verbündet.

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