Talfahrt beendet

Börsen haben Terror- Schock überwunden

Wirtschaft
08.07.2005 10:19
Die Weltbörsen haben die Terroranschläge von London trotz erster heftiger Schockwellen und Panikreaktionen schnell verkraftet. Nach allgemeinen Einschätzung werden die blutigen Bombenattentate der Wirtschaft keinen dauerhaften Schaden zufügen. Der österreichische Leitindex ATX fiel bis auf 2.988,63 Punkte, konnte die Verluste bis zum Donnerstagabend aber wieder wettmachen und schloss bei 3.065,25 Punkten.

Der DAX reduzierte seine Verluste auf ein Minus von 1,85 Prozent bei 4.530 Punkten, nachdem er zeitweise bis auf 4444,94 Zähler abgesackt war. Die Wall-Street eröffnete am Donnerstag mit nur moderaten Einbußen. Der Devisenmarkt kehrte nach starken Kursausschlägen zum Vortagesstand zurück. Die Ölpreise erholten sich etwas, blieben aber unter den am Morgen erreichten Rekordwerten.

Reisebüros optimistisch
Besonders schwer traf der erste Schock an den Börsen die Aktien von Reiseunternehmen und Versicherern. Reiseunternehmen boten kostenlose Stornierungen bei London-Reisen für die nächsten Tage an und übten sich in ebenfalls in Optimismus.

US-Börsen stabil
Das deutlichste Zeichen für die Normalisierung der Lage war der relativ freundliche Start der US-Börsen am Nachmittag europäischer Zeit. Der Dow Jones notierte eine Stunde nach Handelsbeginn um 0,79 Prozent im Minus bei 10.189 Punkten, während der Index der Technologiebörse NASDAQ 0,69 Prozent auf 2054 Punkte einbüßte. Vorbörslich hatten die Indizes deutlich schlechter gestanden.

Nur leichte Einbußen an Europas Börsen
In Deutschland notierte der MDAX ein Minus von 0,88 Prozent auf 6353 Punkte und der TecDAX einen Abschlag von 1,02 Prozent auf 549 Zähler. Der Londoner FTSE-100 verlor 1,49 Prozent auf 5152 Punkte, der EuroSTOXX 50 büßte 1,92 Prozent auf 3032,45 Punkte ein. Zwischenzeitlich hatten diese Indizes bis zu vier Prozent verloren.

Euro wieder am Stand vom Vortag
Am Devisenmarkt entspannte sich die Lage noch im Laufe des Tages. Der Euro kehrte am Nachmittag mit einem Kurs von 1,1929 US-Dollar praktisch zum Vortagesstand zurück, nachdem er zeitweise bis auf 1,2041 Dollar hochgeschossen war. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 425,20 (423,50) Dollar gefixt. Gold ist traditionell eine beliebte Geldanlage in Krisenzeiten. Auch der Schweizer Franken und Staatsanleihen waren gefragt.

Volkswirte betonten, sie rechnen nicht mit dauerhaften Schäden für Konjunktur und Börsen. "Im Augenblick gehe ich nur von einem momentanen Einbruch aus", sagte ifo-Chefvolkswirt Gernot Nerb. Es sei ein übliches Muster, dass die Finanzmärkte in solchen Fällen überschießen. Einen Grund, an den Konjunkturprognosen zu rütteln, gebe es nicht. 

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