Fall schockt Kanada

Leichenteile in Post: Porno-Darsteller im Visier der Ermittler

Ausland
30.05.2012 22:36
Der Fall um per Post versendete Leichenteile in Kanada wird immer bizarrer: Ein verwesender Fuß und eine abgetrennte Hand, die am Dienstag in Ottawa entdeckt worden waren, gehören offenbar zu einer männlichen Leiche, die beinahe zeitgleich ohne Kopf im 200 Kilometer entfernten Montreal gefunden wurde. Damit nicht genug, ist ein Pornodarsteller (Bild rechts) als Tatverdächtiger ins Visier der Ermittler geraten. Nach dem Mann wird landesweit gefahndet.

Die erste Sendung war am Dienstag in der Parteizentrale der regierenden Konservativen in Ottawa eingegangen (Bild links). Dort wurde die Empfangsdame laut Polizei beim Öffnen des Pakets von Gestank überwältigt. Als sie dann Blutflecken entdeckte, alarmierte sie die Polizei, die das verdächtige Päckchen durchleuchtete. Wenig später fing die kanadische Post das zweite Paket, in dem sich eine abgetrennte Hand befand, in der Metropole ab.

Blutige Spur führt nach Montreal
Wie die Polizei mitteilte, wurden die beiden Pakete in Montreal aufgegeben. Dort wurde am Dienstagmorgen im Müll hinter einem Wohnhaus ein Koffer mit dem Torso eines Mannes gefunden, dessen Identität noch nicht endgültig geklärt sei. Eine Untersuchung soll nun klären, ob die Hand und der Fuß zu der Leiche gehören und ob sie abgetrennt wurden, als der Mann noch am Leben war.

Doch auch ohne endgültige Untersuchungsergebnisse gilt eine Verbindung zwischen den in Ottawa und Montreal gefundenen Körperteilen mittlerweile als so gut wie sicher. Dies wird auch dadurch untermauert, dass die Behörden in Ottawa die Leitung der Ermittlungen bereits an ihre Kollegen in Montreal übergeben haben. Medienberichte über den Fund weiterer Leichenteile wollte die Polizei am Mittwoch nicht bestätigen.

Pornodarsteller im Visier der Ermittler
Gefahndet wird indessen nach einem männlichen Verdächtigen. Bei dem Mann soll es sich um den 29-jährigen Rocco Luka Magnotta handeln. Dieser habe seinen Lebensunterhalt laut kanadischen Medien, die zugleich auch von der Polizei zur Verfügung gestellte Bilder Magnottas veröffentlichten, mit Rollen in Pornofilmen bestritten. Zudem soll Magnotta in der Vergangenheit mit brutalen Online-Videos für Aufregung gesorgt haben.

Die Behörden sind jedenfalls davon überzeugt, dass sich Opfer und mutmaßlicher Täter kannten. Magnotta habe demnach in dem Wohnhaus in Montreal, das nach dem Torso-Fund zum Mittelpunkt der Ermittlungen wurde, eine Wohnung gemietet. Polizeibeamte führten bereits eine Hausdurchsuchung in der Wohnung des 29-Jährigen durch, von dem bislang jede Spur fehlt. Auch das mögliche Motiv für die Bluttat liegt derzeit noch völlig im Dunkeln.

Hausmeister: "Ein netter Kerl"
Die Eingangstüre von Magnottas Wohnung im zweiten Stockwerk des Gebäudes sei vor dem grausigen Fund stundenlang offen gestanden, aus dem Inneren der Geruch von verwesendem Fleisch wahrnehmbar gewesen, sagte Hausmeister Richard Payette gegenüber Medien. Magnotta, den der Hausmeister als "netten Kerl" beschrieb, habe er in den vergangenen Tagen nicht im Haus gesehen. Ein Journalist, der einen kurzen Blick in die Wohnung werfen konnte, berichtete zudem von einer blutigen Matratze.

Mysteriöse "Fuß-Serie" an der Westküste
Seit fast fünf Jahren wird die Westküste Kanadas von einer makaberen Serie heimgesucht. So ist es bereits mehr als zehn Mal passiert, dass nahe der Küste von Vancouver ein abgetrennter menschlicher Fuß angespült wurde. Mehr Infos dazu gibt's in der Infobox.

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