Rede am Gedenktag

Obama: USA ziehen nur noch in “absolut notwendige” Kriege

Ausland
29.05.2012 08:02
US-Präsident Barack Obama will die US-Truppen nur noch in "absolut notwendige" Kriege schicken. Die Truppen in den Kampf zu senden, sei die schwerste Entscheidung, die er als Oberbefehlshaber zu fällen habe, sagte Obama in seiner Rede zum Veteranengedenktag, dem sogenannten Memorial Day, am Montag auf dem Soldatenfriedhof in Arlington. Sein republikanischer Gegner bei der Präsidentschaftswahl, Mitt Romney, erklärte unterdessen, die USA müssten die stärkste Militärmacht auf dem Planeten bleiben.

Obama versicherte dem Publikum bei seiner Rede: "Ich kann euch versprechen, dass ich das niemals tun werde, wenn es nicht absolut notwendig ist. Und wenn wir es machen, müssen unsere Truppen eine klare Mission und die volle Unterstützung einer dankbaren Nation haben."

Der Präsident ging nicht auf mögliche Konflikte in Syrien und dem Iran ein, sondern sprach vor allem über die von seinem Vorgänger George W. Bush begonnen Kriege, um deren Beendigung er sich in seiner Präsidentschaft bemüht hatte.

Vietnam-Krieg war "eine Schande"
Zudem bezeichnete Obama den Vietnam-Krieg als "eine Schande, die sich nie mehr wiederholen dürfe". Dieser Krieg mit 58.000 toten US-Soldaten sei "eines der schmerzendsten Kapitel unserer Geschichte", sagte Obama in einer Rede vor Veteranen vor dem Denkmal der Opfer in Washington, nachdem er den Heldenfriedhof von Arlington besucht hatte.

"Wir hassen den Krieg", zitierte Obama den ehemaligen Präsidenten Franklin Roosevelt. Wenn die Vereinigten Staaten "ihre Söhne und Töchter" in bewaffnete Konflikte schickten, müssten sie sie mit einer klaren Mission, einer sicheren Strategie und ausreichendem Material ausstatten.

"Nach einem Jahrzehnt unter der dunklen Wolke des Krieges sehen wir das Licht eines neuen Tages am Horizont", so Obama mit Blick auf den bereits abgeschlossenen Truppenabzug aus dem Irak und dem nahenden Ende des Afghanistan-Einsatzes. Zuletzt war auch in den USA die Unterstützung für die verlustreichen und kostspieligen Einsätze zurückgegangen.

Romney kritisiert "europäischen Weg"
Konkurrent Romney sagte indes: "Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass die Welt ein sicherer Ort ist. Das ist sie aber nicht." Die USA stünden vor einer Entscheidung: Sie könnten entweder den "europäischen Weg" wählen und ihr Militär immer weiter verkleinern, um das Geld für soziale Belange auszugeben. Oder man könne sich zu Amerika als der unangefochten stärksten Militärmacht bekennen, "ohne eine vergleichbare Macht irgendwo auf der Welt". Den Europäern warf Romney vor, sich mit den geopolitischen Bedrohungen abgefunden zu haben.

Romney hat sich in den vergangenen Monaten bei den Vorwahlen der Republikaner durchgesetzt und gilt als sicherer Gegner des demokratischen Amtsinhabers Obama bei der Präsidentenwahl am 6. November.

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