In Kapfenberg

SPÖ-Parteitag: Knapp 92 Prozent für Anton Lang

Steiermark
20.01.2024 16:13

Das Siegerlächeln hatte Anton Lang am Samstag schon beim Einzug in die Kapfenberger Stadthalle aufgesetzt. Kein Wunder, denn dass dem steirischen SPÖ-Chef der Parteivorsitz sicher ist, stand erstmals bereits im Vorfeld fest. Nun ging‘s „nur“ noch um den Zuspruch: Lang fuhr letztlich 91,64 Prozent der Stimmen ein, vom roten Rekord ist er damit weit weg. 

Die steirischen Sozialdemokraten starteten mit einer Neuerung in ihren Parteitag, zu dem am Samstag ins obersteirische Kapfenberg geladen wurde: Als Auftakt ins heurige Superwahljahr hatte man sich erstmals für eine Direktwahl entschieden. 

Keine „Versuchskaninchen für den rechten Vormarsch“
Die Parteimitglieder waren damit laut neuem Statut aufgerufen, im Vorfeld darüber abzustimmen, wer die SPÖ anführen und als Spitzenkandidat in die Landtagswahl führen soll. Wenig überraschend ging dabei Anton Lang, seit Ende 2019 steirischer Landeshauptmann-Stellvertreter, als Sieger hervor. Gegenkandidaten gab es ja keinen.

„Hausherr“ Fritz Kratzer machte am Rednerpult noch vor dem mit Spannung erwarteten Ergebnis eine starke Ansage Richtung FPÖ, mittlerweile für alle Parteien wohl Schreckgespenst Nummer eins: „Wir können nicht Versuchskaninchen für den rechten Aufmarsch werden“, schmetterte Kapfenbergs Bürgermeister in die bis auf den letzten Platz gefüllte Halle. Um sogleich aufs Wesentliche zu kommen: „Der nächste Landehauptmann muss Toni Lang heißen.“

91,64 Prozent für Lang
Noch vor 11 Uhr kam es zum Wesentlichen: der Verkündung des Endergebnisses. Von den 8311 Mitgliedern, die ihre Stimme abgegeben hatten (entspricht einer Wahlbeteiligung von knapp 47 Prozent), votierten 7616 und damit 91,64 Prozent für Anton Lang.

„Ich werde alles dafür tun, euch nicht zu enttäuschen“, sagte der frisch gekürte Sieger, für den es Standing Ovations gab, sichtlich erfreut. Um sogleich die Wahlkampf-Parolen für die nächsten Monate anzureißen: Das Leben müsse für die Steirer wieder leistbar, eine gute Gesundheitsversorgung für alle Regionen sichergestellt werden, am wichtigsten wäre aber „ein friedliches und respektvolles Zusammenleben“, sagte er in Richtung FPÖ.

Tosender Applaus für Babler
Am frühen Nachmittag schritt dann Bundesparteivorsitzender Andreas Babler unter tosendem Applaus auf die Bühne, seine Rede wurde mit besonders großer Spannung erwartet. „Geistige Stacheldrähte“ des blauen Mitbewerbers wurden da angeprangert, „der Schutz der Demokratie“ eingefordert. Die Sozialdemokratie sei „immer auf der richtigen Seite gestanden“, redete sich Babler innerhalb von Sekunden warm.

Schummelzettel brauchte der geborene Stammtischredner keinen, Babler sprach frei, Pausen machte er nur zum Luftholen. Sein Herzensthema wurde einmal mehr in den Mittelpunkt gerückt: Die Stärkung der sozial Schwachen - von der „kleinen Pensionistin“ über den „jahrzehntelangen Beitragszahler“ bis zu den „Kindern, denen flächendeckend eine moderne Betreuung“ zustünde.

Langs Vorgänger schnitten einst besser ab
Beim letzten SPÖ-Parteitag im Jahr 2020 erhielt Lang übrigens 88,5 Prozent der Stimmen, also ein paar Prozentpunkte weniger als am Samstag.

Sein Vorgänger Michael Schickhofer hatte 2015 beim Parteitag 94,8 Prozent der Stimmen, dessen Vorgänger Franz Voves bekam 2002 rekordverdächtige 99,25 Prozent der Stimmen.

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