2. Jahr in Folge
Chinas Bevölkerung schrumpfte auch 2023 weiter
Die Aufhebung der „Ein-Kind-Politik“ in China vor wenigen konnte offenbar das Schrumpfen der Bevölkerung nicht verhindern: Bereits zum zweiten Mal in Folge hat sich die Anzahl an Menschen im drittgrößten Land der Erde verringert.
Wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte, lebten Ende Dezember rund 1,41 Milliarden Menschen in der Volksrepublik, 2,08 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Bereits 2022 war Chinas Bevölkerung erstmals seit sechs Jahrzehnten geschrumpft. Allerdings fiel der Rückgang mit rund 850.000 Menschen geringer aus als im vergangenen Jahr.
Geburtenrückgang und Corona-Tote als Ursache
Als Zeichen der schwierigen demografischen Entwicklung verlangsamte sich die Zahl der Geburten weiter. 9,02 Millionen Babys kamen in China zur Welt. 2022 waren es noch 9,56 Millionen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle wohl auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie von 10,41 Millionen auf 11,1 Millionen.
China leidet seit langem unter einem starken Geburtenrückgang und einer Überalterung der Bevölkerung. Die Auswirkungen der jahrzehntelangen „Ein-Kind-Politik“ werden immer deutlicher. Die Lockerung der umstrittenen Geburtenkontrolle hat seit 2016 nur kurzfristig zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen geführt.
Hohe Lebenserhaltungskosten begünstigen Entwicklung
Experten sehen in den hohen Kosten für Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung in China sowie in der sinkenden Heiratsbereitschaft die eigentlichen Gründe für die besorgniserregende Entwicklung.
Zuletzt war die Bevölkerung in den Jahren 1960 und 1961 geschrumpft - als Folge der schweren Hungersnöte nach der verheerenden Industrialisierungskampagne des „Großen Sprungs nach vorn“. Im Jahr 2021 wuchs die Bevölkerung letztmals um 450.000 Menschen.
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