Wut im Tennengau

„Stauchaos ist so heftig wie noch nie“

Salzburg
27.12.2023 16:00

Die Gollinger und Kuchler haben endgültig genug! Die Bewohner gehen auf die Barrikaden. Die beiden Ortschefs haben einen Beschwerdebrief an die Landesregierung verfasst - und sparen nicht mit heftigen Worten. 

„Bald drehen alle durch.“ Christine Holzmann ist wie viele andere Gollinger sauer. Ihr Friseurgeschäft liegt mitten im Markt – und ist damit vom aktuellen Verkehrschaos besonders hart betroffen. „Aber mittlerweile stauen die Autos auch schon über die kleinsten Wege, der ganze Ort ist verstopft“, stöhnt die Unternehmerin.

Wie berichtet, führt die monatelange Sanierung mehrerer Tunnel auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Golling und Werfen fast täglich zu massiven Verkehrsbehinderungen. Und das nicht nur auf der A10. Auch auf den Ausweichrouten durch die Orte brauchen Autofahrer sehr viel Geduld. Zwei Unfälle auf der Autobahn  verschärften die Situation am Mittwoch zusätzlich.

Bürgermeister drohen dem Verkehrslandesrat
„So heftig war es noch nie“, meint Apothekerin Franziska Wagner. Derzeit gebe es selbst in den Nachtstunden noch massiven Urlauberverkehr. „Für das Geschäft ist das ein Wahnsinn. Die Parkplätze im Ort sind leer, die Straßen voll.“ Ärztin Katharina Doppler sagt: „Es ist gesundheitsgefährdend. Was, wenn man für eine Untersuchung aus dem Ort raus muss? Mit dem Zug wird man nicht fahren, wenn man krank ist. Ein Wahnsinn!“

Was aber tun gegen den Stau-Wahnsinn? Gollings Bürgermeister Peter Harlander (ÖVP) hat mit seinem Kuchler Amtskollegen Thomas Freylinger einen Protestbrief verfasst - adressiert an Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. Die Ortschefs fordern komplette Durchfahrtssperren durch die vom Baustellen-Chaos betroffenen Orte. Die derzeitigen Abfahrtssperren von der Autobahn seien „nicht sinnvoll.“ Sie beenden ihr Schreiben mit drohenden Worten: Sollte das Land keine wirksamen Schritte setzen, werde man „eigenständig Maßnahmen ergreifen.“

Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll heißt es dazu am Mittwochabend: „Wir verstehen die Sorgen der extrem betroffenen Anrainer-Gemeinden und sind im laufenden Kontakt mit den Bürgermeistern.“ Man habe bereits mehrfach versucht Maßnahmen zur Entlastung zu ergreifen und werde das auch weiterhin tun, wenn auch es bei der enormen Verkehrsmenge generell schwierig sei, eine Lösung ohne massiven Stau und Durchzugsverkehr zu finden.

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