Baustellen auf A10

Stauchaos: Unternehmerin stoppt Mitarbeiter-Suche

Salzburg
03.10.2023 08:00

„Wenn der Stau beginnt, kommen keine Kunden.“ Friseurin Christine Holzmann ist verzweifelt - wie unzählige andere Gollinger. Sie klagt über massive Umsatzeinbußen und setzt wegen des Verkehrschaos auf der Tauernautobahn (A10) jetzt einen drastischen Schritt. 

„Der Stau beginnt und schon sagen mir alle meine Kunden kurzfristig ab.“ Christine Holzmann weiß nicht weiter. Ihr Friseurgeschäft liegt mitten im Gollinger Markt – und ist damit vom derzeitigen Stauchaos besonders hart getroffen. „Vergangenes Wochenende war es besonders schlimm. Der ganze Ort ist gestanden“, sagt die Tennengauerin.

Wie berichtet, führt die monatelange Sanierung mehrerer Tunnel auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Golling und Werfen fast täglich zu massiven Verkehrsbehinderungen. Und das nicht nur auf der A10. Auch auf den Ausweichrouten über die Bundesstraßen brauchen Autofahrer sehr viel Geduld. „Ein Wahnsinn“, ist Holzmann sauer.

Die aktuelle Situation zwingt sie zu einer drastischen Maßnahme. Die Friseurin stoppt kurzerhand die Suche nach neuen Mitarbeitern. „Nach dem ganzen Corona-Wahnsinn waren wir endlich wieder so weit. Aber so macht das keinen Sinn. Ich habe solche Umsatzeinbußen, da muss ich schauen, dass ich meine derzeitigen Mitarbeiterinnen halten kann“, klagt Holzmann.

Ihrem Unmut zeigt die Friseurin auch mit einem provokanten Schild. Es hängt direkt am Eingang ihres Salons. „Danke! Ich brauche keine Friseur/in mehr! Wo gibt es nochmal das Formular für Schadenersatz?“, steht darauf.

Dienstfahrt nach Wagrain dauerte drei Stunden lang
Auch andere Geschäftsinhaber im Gollinger Ortszentrum wissen nicht mehr weiter. „Die Situation ist existenzbedrohend“, sagt Maria Meisl vom Fachgeschäft „Tischkultur“. Und hat ein drastisches Beispiel parat: „Wir hatten am Freitag eine Lieferfahrt für eine Hochzeit in Wagrain. Wir haben drei Stunden gebraucht.“

Andrea Waldl vom Spielzeuggeschäft „Waldis Zwergenwelt“ spricht ebenfalls von „massiven Umsatzeinbußen“. Denn: „Alle Autos stauen durch, im Ort bleibt keine Wertschöpfung“.

Friseurin Christine Holzmann bleibt nur der Galgenhumor: „Ganz Golling gehört abgesperrt. Wir könnten beim nächsten Stau alle einfach ein Straßen-Picknick machen.“

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