Was gibt es Schöneres für ein Kind, als an den Tagen nach Weihnachten mit seinen Geschenken zu spielen? Aber Vorsicht, oft sind Spielzeuge mit Knopfbatterien dabei, welche die Neugier der Jüngsten wecken. Schnell landen Batterien im Mund und werden verschluckt. Dann heißt es, Erste-Hilfe-Maßnahmen treffen!
Leider kommt es immer wieder vor, dass vor allem Kleinkinder Knopfbatterien verschlucken. Diese stecken in vielen elektronischen Produkten wie Lichterketten, Autoschlüsseln, Fernbedienungen und eben auch Spielzeugen.
Große, flache Knopfzellen mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern oder mehr (z.B. CR 2032, CR 2025) sind besonders gefährlich. Diese Batterien, die knapp so groß wie eine 1-Euro-Münze sind, stellen für Kleinkinder eine besonders große Verlockung dar.
Elektrische Ladung als Gefahr
Wird eine derartige Knopfbatterie verschluckt, bleibt sie aufgrund der Größe häufig in der Speiseröhre stecken. Die Gefahr geht dann vor allem von der elektrischen Ladung und weniger vom chemischen Inhalt der Batterie aus: Es kommt über die feuchte Schleimhaut der Speiseröhre zu einem Kurzschluss, wodurch am Minuspol der Batterie die sehr ätzende Natronlauge entsteht.
Tief gehende Verätzung
„In der Speiseröhre ist bereits nach 30 Minuten eine sichtbare Schädigung der Schleimhaut festzustellen, innerhalb von einigen Stunden kann die Verätzung so tief gehen, dass es zu lebensbedrohlichen Blutungen aus der Hauptschlagader kommen kann. Das kann aber auch bis zu vier Wochen nach dem Verschlucken der Batterie auftreten“, berichtet Kinderanästhesist OA Dr. Eberhard Reithmeier, Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im Landeskrankenhaus Feldkirch in Vorarlberg.
Symptome einer steckengebliebenen Knopfbatterie können Husten und Würgen, übermäßiger Speichelfluss, Erbrechen, Essensverweigerung, unerklärliche Probleme beim Schlucken oder Atmen sowie Blutungen aus dem Darm sein.
Rasches Handeln ist gefragt!
„Wenn das Verschlucken beobachtet wurde oder auch nur der hochgradige Verdacht besteht, ist rasches Handeln geboten. Eine mögliche Erstmaßnahme ist das Verabreichen von zwei Teelöffeln Honig, da durch die Wirkung des Honigs ein Kurzschluss der Batterie in der Speiseröhre vermindert werden kann“, erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhard Germann, Vorstand der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Feldkirch.
„Dies darf aber nicht dazu führen, dass der sofortige Transport in ein Krankenhaus verzögert wird. Die Batterie muss so schnell wie möglich aus der Speiseröhre geborgen werden“, ergänzt er.
Blutungen sind auch noch Wochen später möglich
Ist die Batterie bis in den Magen vorgedrungen, verringert sich das Risiko. Im Darm angelangt, ist Entwarnung angesagt. „Aber manchmal bildet sich erst durch die Heilung eine Verbindung zwischen Speiseröhre und Hauptschlagader oder zwischen Speiseröhre und Luftröhre aus. So kann es auch noch Tage bis Wochen später zu lebensbedrohlichen Blutungen aus einer sogenannten ösophago-aortalen Fistel oder Lungenentzündungen kommen. Die Blutung ist schwallartig und beeindruckend stark“, warnt OA Dr. Reithmeier. Dann sofort die Rettung rufen!
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