7-Tage-Verhandlungen

Keine Einigung bei Abkommen gegen Plastikmüll

Klima
20.11.2023 10:33

Obwohl Vertreterinnen und Vertreter der rund 170 UNO-Mitgliedsstaaten mehr als sieben Tage verhandelt haben, konnten sie sich nicht auf ein Abkommen gegen Plastikmüll einigen. Sie seien „auf der Stelle getreten“, sagte der World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland in der Nacht auf Montag.

Das war bereits die dritte Verhandlungsrunde. Widerstand gegen das Abkommen, das Plastikmüll eindämmen soll, hat es laut WWF vor allem von ölproduzierenden Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und dem Iran gegeben. Das hätte viel Zeit gekostet und die Verhandlungen beinahe vollständig zum Stillstand gebracht, sagte Florian Titze vom WWF. Die Verhandlerinnen und Verhandler hätten dadurch weder politisch am Text für ein Abkommen weiterarbeiten, noch sich um technische Arbeitsgruppen dafür kümmern können.

Einig sei man sich lediglich darin gewesen, dass das Abkommen den gesamten Lebenszyklus von Plastik umfassen muss, nicht nur Fragen von Abfallentsorgung und -aufbereitung. UNO-Mitgliedsstaaten hatten bereits im März 2022 beschlossen, ein globales Abkommen zum Umgang mit Plastik anzustreben (siehe Video oben). Es soll verbindliche Maßnahmen festlegen - beispielsweise Mengen für die Herstellung, das Design von Plastikprodukten, die Entsorgung und Wiederaufbereitung von Müll.

Beschluss soll 2025 folgen
Kritik an den erfolglosen Verhandlungen kam von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. „Gehen die Verhandlungen weiter wie bisher und es wird ein Vorschlag nach dem anderen verwässert, dann wird sich das Plastikproblem dramatisch zuspitzen. Plastik schadet jedem der über acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten, aber einige Staatsvertreterinnen und Staatsvertreter haben sich dazu entschlossen, dass sie lieber die Profite der Plastikunternehmen unterstützen als das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Sprecherin Lisa Panhuber in einer Aussendung.

Nach den Sitzungen in Uruguay, Frankreich und Kenia sollen kommendes Jahr zwei weitere Verhandlungsrunden folgen. Der Beschluss wird für Mitte 2025 bei einem Staatengipfel erwartet.

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