Die Leidensgeschichte der 15-Jährigen steht wohl stellvertretend für viele Schicksalsgenossinnen: Das junge Mädchen wurde von einem brutalen Zuhälter-Clan in seiner Heimat Rumänen verprügelt und missbraucht. "Anfang März wurde sie nach Österreich gebracht und musste in einem Bordell in Klagenfurt arbeiten", berichten die Rotlicht-Ermittler vom Landeskriminalamt, die bei einem Zugriff im Rotlichtmilieu auf diesen Missbrauchsfall aufmerksam geworden sind.
"So etwas hatten wir noch nie in Kärnten"
"Das Mädchen hatte von den Zuhältern einen Pass erhalten, der so gut gefälscht war, dass erst Profis den Schwindel aufdecken konnten", schildert ein Fahnder. Den "Schandlohn" musste die Minderjährige natürlich an ihre Zuhälter abliefern, die ganz genau auf sie aufpassten. Man habe gedroht, sie umzubringen, sollte sie zur Polizei gehen oder sich nicht an den vorgegebenen Tagesablauf halten, heißt es von Seiten der Polizei: "So etwas hatten wir noch nie in Kärnten!"
Clan zwingt Frauen zur Prostitution
Doch dieser Fall dürfte wohl kein Einzelfall sein. Denn der rumänische Familien-Clan steht unter Verdacht, laufend junge Frauen und Mädchen nach Österreich, Italien und Holland zu bringen und sie dort als Prostituierte arbeiten zu lassen. Ein Ermittler: "Wir kennen die Täter. Derzeit halten sie sich im Ausland auf. Wir stehen aber mit den Behörden in Rumänien in Kontakt und sind dabei festzustellen, ob der betroffene Clan noch andere Frauen nach Kärnten gebracht hat."
Die 15-jährige Rumänin selbst ist schwer traumatisiert und muss psychologisch betreut werden.
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