Darauf haben Fans der unkonventionellen Marke schon lange gehofft: Mazda hat ein bildschönes Coupé mit Wankelmotor präsentiert. Bevor sich diese Fans nun nach einem Sportwagen „so wie früher“ verzehren, müssen wir ihnen ein wenig Wind aus den Segeln nehmen. Das soll die Freude über das Tun bei Mazda aber nicht schmälern.
Mazda ist die letzte ernstzunehmende Bastion für Kreiskolbenmotoren. Nach der ersten Ankündigung des brandneuen Mazda Iconic SP, der Studie, die auf der Motor Show in Tokio Premiere feierte, haben wir gehofft, das könnte ein echter Nachfolger des RX-8 werden. Doch der Zahn wurde uns schnell gezogen: Der Zweischeiben-Wankelmotor fungiert lediglich als Range Extender und lädt eine Batterie, die wiederum einen Elektromotor antreibt.
Ein hochemotionales Fahrgefühl darf man sich also nicht erwarten, weil man keine direkte Verbindung zwischen Gasfuß und Antrieb hat. Das Prinzip hat Mazda bereits in Serie, im MX-30 R-EV, einem recht beengten Kompaktwagen.
Immerhin dürfte der Iconic SP ziemlich gut vom Fleck und auch ums Eck kommen. Seine E-Maschine leistet 272 kW/370 PS und das ganze Auto ist mit 1450 kg zwar kein Leichtgewicht à la Mazda MX-5, aber doch deutlich leichter, als es als Elektroauto sein müsste. Mit 4,18 Meter Länge und 2,59 Meter Radstand ist der Iconic SP sehr kompakt gehalten. Zum Vergleich: Der bis 2012 gebaute Mazda RX-8 maß 4,43 Meter bei 2,70 m Radstand.
Der Schwerpunkt liegt tief, auch die Gewichtsverteilung ist perfekt 50:50 ausbalanciert, der Wankel liegt als Mittelmotor hinter der Vorderachse.
Was wird nun aus der Studie?
Der Iconic SP schaut schon sehr seriennah aus. Die Scherentüren könnten sie noch weglassen, aber MG hat sie bei seinem Roadster auch übernommen, also wer weiß. Ausgeschlossen ist eine Serienproduktion definitiv nicht, die Hoffnung darauf ist absolut berechtigt. Und eigentlich klingen die Aussagen von Masahiro Moro wie eine Ankündigung:
„Auch in der Elektro-Ära möchte Mazda den Spaß am Autofahren erhalten“, legt sich der CEO & Präsident der Mazda Corporation fest. „Der Mazda Iconic SP ist mit seiner Wankel-Elektromotor-Kombination eine Traumlösung. An der Verwirklichung dieses Traums arbeiten wir.“
Außerdem könnte die Studie auf den Nachfolger des Mazda MX-5 hinweisen. Dafür ist sie zwar etwas zu groß, aber in der Karosserie des aktuellen Roadsters hat eben nur ein kleiner Verbrennungsmotor Platz - und ob so etwas nochmal kommt?
Einstweilen bekommt der MX-5 im Frühjahr noch ein sanftes Facelift. Außerdem ein Sondermodell namens Kazari mit spezieller Lackierung und hellem Nappaleder-Interieur. Für das Sperrdifferenzial und die elektronische Fahrwerksregelung (DSC) wird es einen neuen „Rennstrecken“-Modus geben.
Mazdas Zukunft bleibt spannend. Und anders.
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