Bundesheer im Einsatz

Säbelrasseln im Kosovo: Österreicher mittendrin

Ausland
30.09.2023 20:30

Serbien zieht laut US-Geheimdiensten massiv Truppen an der Grenze des Kosovo zusammen. Die Lage ist „sehr angespannt“ - auch für rund 270 Soldaten des österreichischen Bundesheeres. 

Nach dem tödlichen Überfall eines serbischen Kommandos auf Polizisten im Nordkosovo vor einer Woche eskaliert die Lage weiter: Serbien soll laut US-Geheimdienst einen „beispiellosen Truppenaufmarsch“ an seiner Grenze zum Kosovo vollzogen haben. US-Außenminister Antony Blinken forderte daraufhin Serbiens Staatspräsidenten Aleksandar Vucic in einem Telefonat zum sofortigen Rückzug der Truppen auf, Serbiens Verhalten sei „destabilisierend“.

Seit Mai hat sich die Situation im Nordkosovo verschlechtert. Der Gipfel der Gewalt wurde vergangene Woche mit dem tödlichen Überfall einer Serben-Einheit auf kosovarische Polizisten erreicht. (Bild: AFP)
Seit Mai hat sich die Situation im Nordkosovo verschlechtert. Der Gipfel der Gewalt wurde vergangene Woche mit dem tödlichen Überfall einer Serben-Einheit auf kosovarische Polizisten erreicht.

Österreichische Militärpolizisten im umstrittenen Grenzgebiet
In der „heißen Zone“, dem Norden des Kosovo, sind derzeit auch mehrere Militärpolizisten des Bundesheeres eingesetzt. Es herrscht NATO-seitig eine Nachrichtensperre, doch wie die „Krone“ aus Pristina erfuhr, wird die Lage vor Ort als „sehr angespannt“ beurteilt.

Oberst dG Berthold Sandtner ist derzeit der Kontingentskommandant der rund 270 österreichischen Soldaten im Kosovo (Bild: KFOR, Krone KREATIV)
Oberst dG Berthold Sandtner ist derzeit der Kontingentskommandant der rund 270 österreichischen Soldaten im Kosovo

Der Rest des rund 270 Mann starken österreichischen KFOR-Kontingentes unter der Führung von Oberst des Generalstabs Berthold Sandtner hält sich im Landesinneren für Einsätze bereit, der Truppenschutz wurde bereits zuvor erhöht. 

Österreichs Auslandseinsätze

  • Drei große Auslandskontingente stellt das Bundesheer: in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und im Libanon. Dazu kommen noch zahlreiche Kleinst-Kontingente.
  •  Insgesamt sind zu jedem Zeitpunkt mehr als 1500 Soldaten des Bundesheeres im Auslandseinsatz
  • Derzeit beteiligen wir uns im Kosovo mit einer Infanteriekompanie, einer Aufklärungskompanie und gemeinsam mit der Schweiz mit einer Transportkompanie.
  • Darüber hinaus noch mit Stabsoffizieren im KFOR-Hauptquartier und einigen spezialisierten Elementen wie beispielsweise Kampfmittelbeseitiger und Militärpolizisten.
  • Die Soldaten im aktuellen KFOR-Einsatz kommen hauptsächlich vom Jägerbataillons 26 aus Spittal an der Drau, von der Garde aus Wien und aus Horn. 

Serbien fordert Kosovo zurück
Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 1999 mit NATO-Hilfe von Serbien abgespalten und 2008 für unabhängig erklärt. Mehr als 100 Länder erkennen die Unabhängigkeit an, nicht aber Serbien, das seine einstige Provinz zurückfordert.

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