Kirchenspitze ab

„Wie ein Tornado“: Superzelle wütete über Kärnten

Kärnten
18.07.2023 07:59

Schwere Unwetter sind Montagabend wieder über Kärnten hinweggezogen. Mehr als 200 Einsätze gingen bei der Feuerwehr ein. Zehn Personen wurden dabei leicht verletzt. Die Aufräumarbeiten laufen auch Dienstagfrüh auf Hochtouren.

Eine Superzelle über dem Bezirk Völkermarkt hat für gewaltige Zerstörung gesorgt: Es wurden Sturmböen von bis zu 94 km/h gemessen und innerhalb von 30 Minuten sind 30 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Kirche in St. Marxen bei Kühnsdorf hat diesem Sturm nicht standgehalten. Das Turmdach wurde weggerissen, Teile des Daches sowie Mauerwerk stürzten in den darunter liegenden Friedhof.

„Wie bei einem Tornado“
„Wir haben in dem Sturmgetöse nur das Rauschen des Windes gehört und erst gar nicht mitbekommen, dass die Kirchenspitze abgerissen wurde“, erzählen die Nachbarn. „Man hat direkt Wirbel gesehen, wie bei einem Tornado“, erzählt ein anderer.

Kind auf Campingplatz verletzt
Am Gösselsdorfer See in der Gemeinde Eberndorf fiel eine ungefähr 20 Meter hohe Kiefer auf einen Campingplatz. Zehn Personen wurden leicht verletzt, darunter auch ein neunjähriger Bub aus der Steiermark. Das Urlauberkind wurde zur Abklärung mit dem Rettungshubschrauber C11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. 

Festzelt wurde unterspült
Eine Sturzflut hatte die Feuerwehren in St. Margarethen bei Töllerberg zu bewältigen. Hier sollte eigentlich Montag der Nachkirchtag der Feuerwehr stattfinden, stattdessen war das Festzelt überflutet worden. „Das Wasser hat unser komplettes Zelt unterspült. Zum Glück gab es keine Verletzten. Es war das erste Mal seit 1974, dass wir unser Fest absagen mussten“, berichtet Herbert Jaming von der Feuerwehr St. Margarethen ob Töllerberg.

Keller überflutet
Eine Spur der Verwüstung zog auch von Kühnsdorf nach St. Kanzian bis nach Eberndorf und Feistritz/Bleiburg: Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt und Keller überflutet, Straßen von Muren verlegt und Autos von umstürzenden Bäumen getroffen.

„Es war Wahnsinn, welchen Schaden die Natur in wenigen Minuten angerichtet hat. Bäume sind geknickt wie Streichhölzer“, berichtet Völkermarkts Bürgermeister Markus Lakounigg. Ungefähr 2500 Haushalte waren im Bezirk zeitweise ohne Strom.

Der Katastrophenschutz wurde hochgefahren. „Bis 21.30 Uhr wurden 210 Einsätze im Bezirk gezählt. 46 Feuerwehren waren mit den Arbeiten beschäftigt. Wir werden auch Dienstag weiter aufräumen müssen“, berichtet Bezirksfeuerwehrkommandant Patrick Skubel. Das gesamte Schadensausmaß müsse noch eruiert werden. Erkundungsflüge sollen durchgeführt werden.

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