Alarm in Russland

Koffer mit Atom-Material bei Airport-Kontrolle entdeckt

Ausland
16.12.2011 13:37
Russische Sicherheitskräfte haben auf einem Flughafen bei Moskau einen Koffer mit radioaktivem Natrium-22 entdeckt. Das Atom-Material sollte offenbar nach Teheran gebracht werden.

Ein modernes Kontrollsystem der russischen Zollbehörde hat bei der Durchleuchtung des Koffers auf dem Flughafen Scheremetjewo eine um das 20-Fache erhöhte Radioaktivität gemessen und Alarm geschlagen. Zöllner fanden 18 Metallzylinder mit dem strahlenden Material.

Nicht in der Natur zu finden
Das Isotop Natrium-22, das in der Medizin genutzt wird, könne nur in einem Atomreaktor hergestellt worden sein, berichtete die Agentur Interfax. In der Natur kommt das Material nicht vor. Natrium-22 wird durch die Bestrahlung des Isotopen Neon-22 mit Protonen in einem Beschleuniger erzeugt.

Anlagen zur Herstellung dieses Atommaterials gebe es unter anderem in mehreren russischen Universitäten und Forschungszentren sowie in Anlagen des Staatskonzerns Rosatom. Zwischen Russland und dem Iran besteht zwar ein Abkommen über die Lieferung von Isotopen Molybdän-99 und Jod-131 zu medizinischen Zwecken, aber Natrium-22 gehört nicht dazu.

Nach Angaben des Zolls wurden Ermittlungen eingeleitet. Angaben zum Datum des Vorfalls oder der Identität des Passagiers machte der Zoll nicht. Auch ob der Besitzer des Koffers festgenommen wurde, ist bisher nicht bekannt.

Arbeitet Iran an Atombombe?
Dem Iran wird seit langem vorgeworfen, an einer Atombombe zu arbeiten. In ihrem jüngsten Bericht sieht die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) erstmals "glaubwürdige Hinweise" auf eine militärische Dimension des iranischen Atomprogramms. Die Regierung in Teheran hingegen betonte stets, sie wolle die Kernkraft für zivile Zwecke nutzen.

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