Illegal verkauft

Gepanschter Alkohol kostete 140 Inder das Leben

Ausland
15.12.2011 12:32
Gepanschter Alkohol hat in Indien mehr als 140 Menschen das Leben gekostet - die meisten von ihnen waren arme Tagelöhner, Rikschafahrer und Straßenhändler. Mehr als 100 weitere Menschen werden noch mit schweren Vergiftungen in Krankenhäusern behandelt. Alle Opfer tranken demnach am Dienstagabend die giftige Substanz, die ein illegales Lokal verkauft hatte.

Der Steinhauer Shankar Mahato war einer von jenen, die von dem Gebräu getrunken hatten. Seine Ehefrau sagte NDTV, am nächsten Morgen habe Mahato nicht mehr richtig sehen können. Er habe Krämpfe bekommen und gezittert. Kurz nach seiner Ankunft im Krankenhaus sei ihr Ehemann gestorben.

Dutzende Verletzte befinden sich indes in kritischem Zustand. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Überlebende in einem Krankenhausflur auf dem Boden saßen und sich an die Wände lehnten. Mehrere von ihnen mussten sich jeweils einen Tropf mit Kochsalzlösung teilen. Die Krankenhäuser waren wegen der vielen anwesenden Verwandten der Opfer überfüllt.

Jährlich rund 1.000 Schnaps-Opfer
Die Polizei konnte mittlerweile acht Menschen, die in Zusammenhang mit der Herstellung und dem Verkauf des illegalen Gebräus stehen, festnehmen. NDTV berichtete, Anrainer hätten zudem eine Schnapsbrennerei und mehrere Hütten zerstört, wo der illegale Alkohol verkauft worden sei. Selbst gebrannter Schnaps kostet in Indien jährlich rund 1.000 Menschen das Leben - alleine im vergangenen Jahr lag die Zahl der Toten bei mehr als 1.200. Das illegale Gebräu ist deutlich billiger als legal produzierter Alkohol, aber zugleich hochgefährlich. Oft enthält es Chemikalien wie Methanol. Vor allem Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten trinken den gepanschten Alkohol.

Die Nachrichtenagentur IANS berichtete, auch die Opfer des jüngsten Alkoholskandals im Osten des Landes seien von Methanol vergiftet worden. Sie seien an Herz- und Atemproblemen gestorben. Den Angehörigen der Toten sei von der Regierung des Bundesstaats West-Bengalen eine Kompensation in Höhe von 200.000 Rupien (2.800 Euro) zugesagt worden.

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