Kärnten hilft in Kenia

„Die Unschuldigen zahlen den höchsten Preis“

Kärnten
21.06.2023 16:00

Die Klimakreise trifft diejenigen, die kaum etwas dazu beigetragen haben, am schlimmsten. Und es trifft sie immer härter, wie die Delegation der Caritas bei ihrer jüngsten Reise in den Norden Kenias, wo Kärnten Hilfsprojekte unterstützt, überzeugen konnte. 

Marsabit ist eine Region im Norden Kenias, so groß wie Österreich mit der Einwohnerzahl von Kärnten. Safari-Touristen kommen dort nicht mehr hin, rund 80 Prozent der Menschen sind Nomaden, die von der Viehzucht leben oder leben würden, wenn es noch Wasser oder Weideflächen gäbe. Der natürliche Rhythmus der Natur von Trocken und Regenperioden, mit dem die Nomaden umzugehen gelernt haben, ist dort längst gestört. Es folgt Dürre auf Dürre, der einst lebensspendende Regen kommt in als vernichtende Sintflut kann von den ausgetrockneten Böden nicht aufgenommen werden. Tiere verdursten oder ertrinken.

Tierkadaver am Straßenrand
Aber Tiere sind dort alles, Nahrungsmittel, Transportmittel und Zahlungsmittel und mancherorts verenden bis zu 90 Prozent von ihnen. „Wir sind fast tausend Kilometer durchs Land gefahren und fast überall war der Straßenrand von Tierkadavern gesäumt“, berichtet Theresa Sacher, die einst vom Gailtal auszog, um Elend in der Welt zu bekämpfen, heute Projektleiterin der Caritas Auslandshilfe ist.

"Aber eigentlich sind das keine Projekte mehr, Projekte haben einen Anfang und ein Ende, das alles scheint kein Ende zu haben“, seufzt Kärntens Caritas-Präsident Ernst Sandriesser, der dennoch weiter zum Kampf aufruft. Es kann nicht sein, dass jene Menschen, die die Klimakrise am wenigsten verursacht haben, den höchsten Preis zahlen, wir dürfen sie nicht im Stich lassen, wir sind eine Welt, wir haben Verantwortung füreinander und die Klimakrise ist schließlich auch die Fluchtursache Nummer eins“, so Sandriesser. 

„Zum Glück gibt es viele Menschen in Kärnten, die uns bei diesem Kampf mit Spenden unterstützen“ dank der Caritas-Präsident. Und es gib sie auch, die kleinen Erfolge. Etwa wenn eine Mutter nicht mehr mit ihrem Baby 25 Kilometer laufen muss, um einen Schluck Wasser zu ergattern, sondern es aus einer Wasserstelle in der Nähe beziehen kann. Oder wenn aus Österreich finanzierte Ziegen verteilt werden können.

Zitat Icon

Sie haben vor Freude über unsere Ziegen getanzt.

Theresa Sacher, Projektleiterin Auslandshilfe Caritas

"Als wir mit den Ziegen in ein Dorf kamen, tanzten Frauen und Männer vor Freude über diesen kleinen Schritt zurück in die Normalität, erzählt Theresa Sacher. Projekte, die man gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation PACIDA umsetzt, mit der man auch eine Schule für 450 Nomadenkinder möglich machte. Auch die bessere Nutzung der Wertschöpfungskette wird gefördert, indem bei der Weiterverarbeitung vom Fleisch und Milch oder auch bei der Bienenzucht geholfen wird. 

Projekte, die weiter Unterstützung brauchen: „Über www.caritas-kaernten.at/spenden kann man zum Beispiel mit 40 Euro eine Familie in Kenia einen Monat lang mit Lebensmittel versorgen. „Diese Menschen sind auf unsere lebensrettende Hilfe angewiesen“, beschwört Sandriesser.

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