Technologie aus Anif

Genanalysen zeigen, welche Medizin passt

Salzburg
03.06.2023 09:00

Warum wirkt ein Medikament beim Einen, aber beim Anderen nicht? Südtirol nützt die Hilfe eines Flachgauer Labors, um seine Spitalspatienten treffsicher zu behandeln. 

Einen großen Auftrag zog das Anifer Unternehmen PharmGenetix zu Jahresbeginn nach einer europaweiten Ausschreibung an Land: Die GmbH liefert den staatlichen Südtiroler Sanitätsbetrieben flächendeckend Genanalysen jener Patienten, die nicht ausreichend auf eine medikamentöse Therapie ansprechen oder schwere Nebenwirkungen erleiden.

Vor allem psychiatrische Patienten, Krebskranke und Schmerzpatienten gehen mitunter einen langen, leidvollen Weg, bis ihnen die richtigen Medikamente verschrieben werden – die individuell für sie am geeignetsten sind. Das liege an der genetischen Unterschiedlichkeit eines jeden, sagt Wolfgang Schnitzel, Genetiker und Geschäftsführer von Pharmgenetix.

Eine von der Anifer Firma entwickelte, so genannte pharmakogenetische Analyse anhand Blut- oder Speichelproben zeige dem behandelnden Arzt auf, welcher von fast 900 zugelassenen Wirkstoffen für seinen Patienten ideal sei. Und dies samt individueller Dosierungsempfehlung. „Personalisierte Medizin ist kein Luxus“, sagt Wolfgang Schnitzel. Sie erspare Patienten Leid und dem Gesundheitssystem Geld.

ÖGK hält Kassenpatienten für ausreichend versorgt
In Salzburg kooperieren einige Wahlärzte mit dem Anifer Labor. Privatpersonen, die über die Firmenhomepage selbst eine Analyse bestellen, erhalten von Privatversicherungen einen Teil der Kosten von 900 Euro zurück. Für Kassenpatienten bestehe bereits die Möglichkeit einer Genanalyse - bei anderen Ambulatorien und bei Bedarf, betont die ÖGK. Die Landeskliniken Salzburg halten die umfangreichen PharmGenetix-Analysen auf „Krone“-Anfrage für den Klinikalltag für „noch nicht genug entwickelt“.

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