„Wichtigstes Werkzeug“

FBI macht russische Spionagesoftware unschädlich

Web
10.05.2023 07:55

Das US-Justizministerium hat eigenen Angaben zufolge eine russische Cyberspionage-Operation zerschlagen, mit der über Jahre sensible Daten von Computern in den USA und anderen NATO-Staaten gestohlen wurden. Die Hacker benutzten dafür verschiedene Versionen des „Snake“-Schadprogramms, das die Ermittler einer „Turla“ genannten Einheit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zuschreiben. Über 20 Jahre seien so Hunderte Computersysteme in mindestens 50 Ländern attackiert worden.

In Zusammenarbeit mit mehreren ausländischen Regierungen sei es der US-Bundespolizei FBI und der US-Staatsanwaltschaft in einer Gegenoperation mit dem Codenamen „Medusa“ gelungen, diese in Computer-Netzwerke eingeschleuste Software zu neutralisieren, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des Ministeriums. Dazu sei ein vom FBI entwickeltes Programm („Perseus“) eingesetzt worden. Dieses habe die „Snake“-Schadsoftware veranlasst, sich selbst zu überschreiben und somit zu deaktivieren.

„Zwanzig Jahre lang hat sich der FSB auf die ‘Snake‘-Schadsoftware verlassen, um Cyberspionage gegen die USA und unsere Verbündeten zu betreiben - damit ist heute Schluss“, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Matthew Olsen, Leiter der Abteilung für Nationale Sicherheit im Justizministerium. „Wir werden weiter unsere kollektive Verteidigung gegen die destabilisierenden Bemühungen des russischen Regimes verstärken, die Sicherheit der USA und unserer Verbündeten zu untergraben“, erklärte Justizminister Merrick Garland.

US-Behörden ermittelten bereits seit fast 20 Jahren gegen die „Snake“-Software und verwandte Programme, hieß es in der Mitteilung weiter. Die US-Regierung habe FSB-Offiziere der Einheit „Turla“ in Russland beobachtet. Diese habe das Schadprogramm immer wieder erneuert und überarbeitet, um sicherzustellen, dass dieses deren ausgefeilteste Hacker-Software bleibe.

„Wir schätzen dies als ihr wichtigstes Spionagewerkzeug ein“, sagte einer der Behördenvertreter. Man hoffe, dass damit einem der führenden russischen Cyberspionageprogramme der Todesstoß versetzt worden sei.

Ähnliche Erklärungen zu aufgedeckten FSB-Cyberstöraktionen gab es von den Sicherheitsbehörden in Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Die Führung in Moskau bestreitet regelmäßig, in Cyberspionage verwickelt zu sein.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele