Illegale beschäftigt?

Eklat im Vorwahlkampf der US-Republikaner

Ausland
19.10.2011 08:25
Im Vorwahlkampf der Republikaner um die US-Präsidentschaft ist es zu einem Eklat zwischen zwei Bewerbern gekommen. Der texanische Gouverneur Rick Perry (rechts im Bild) warf seinem Kontrahenten Mitt Romney (links) am Dienstag bei einer TV-Debatte vor, ein Jahr lang wissentlich illegale Einwanderer beschäftigt zu haben. Menschen, die so etwas tun, sollten bestraft werden, aber sicher nicht Präsident werden, ergänzte Perry, der den Vorwurf bei der Diskussionsrunde in Las Vegas mehrfach wiederholte.

Romney, der laut Umfragen seit Monaten das Bewerberfeld anführt, bestritt energisch, bewusst Arbeiter ohne Aufenthaltserlaubnis in den USA beschäftigt zu haben. Er räumte jedoch ein, eine Firma zum Rasenmähen auf dem Grundstück seines Hauses beauftragt zu haben, die Illegale mit gefälschten Papieren beschäftigte. Diese sei aber umgehend gefeuert worden, als er davon erfahren habe.

Erneut erklären musste sich Romney auch wegen seiner religiösen Ausrichtung. Als Mormone stößt er vor allem bei evangelischen Wählern auf Misstrauen. Ins Kreuzfeuer seiner Kontrahenten geriet er abermals auch, weil er in Massachusetts eine Gesundheitsreform durchgesetzt hatte, die der von US-Präsident Barack Obama ähnelt.

Cains Steuerplan "9-9-9" sorgte für Aufregung
Allerdings musste sich auch der frühere Pizzakönig Herman Cain, ebenfalls ein Bewerber auf den Posten des US-Präsidenten, aufgrund seines umstrittenen Steuerplans "9-9-9", der einen einheitlichen Satz von neun Prozent für die Einkommens- , Unternehmens- und Mehrwertsteuer vorsieht, gegen seine sechs anwesenden Konkurrenten verteidigen. Umstritten ist vor allem die Einführung einer landesweiten Mehrwertsteuer.

Steuererhöhungen sind für die Republikaner ein rotes Tuch. Experten zufolge wird durch Cains Pläne der Mittelstand stärker belastet. Der Ex-Unternehmer bestritt dies in der Fernsehdebatte aber energisch. "Das ist einfach nicht wahr", sagte er. Die Kritiker würden seinen Plan nicht verstehen.

Huntsman boykottierte TV-Debatte
Als einziger der acht Bewerber um die republikanische Präsidentschaftskandidatur blieb der ehemalige US-Botschafter Jon Huntsman der Debatte in Las Vegas fern. Er sprach stattdessen vor Anhängern in New Hampshire. 

Huntsman boykottierte die TV-Debatte aus Protest gegen die Entscheidung des Bundesstaates Nevada, die Vorwahlen vorzuziehen und damit New Hampshire zu überholen. Die Vorwahlen der Republikaner beginnen am 3. Jänner im Staat Iowa, die Präsidentenwahl findet im November 2012 statt. Für die Demokraten tritt US-Präsident Obama an.

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